Athletische Normen in der Sportakrobatik
Ein Konzeptentwurf für den weiblichen Nationalkader (AK11-18) von Johannes Jurijevic Belovencev (Bachelorarbeit_Deutsche Sporthochschule Köln_2019)
Das Ziel seiner Arbeit war es, athletische Normen für den weiblichen Nationalkader in der Sportakrobatik zu erstellen, um ein zusätzliches objektives Auswahlkriterium zu gewährleisten. Um einen Übungskatalog mit dazugehörigen Wertetabellen zu aufzustellen, wurden bestehende Normen aus anderen technischen-kompositorischen Sportarten, wie zum Beispiel Gerätturnen oder Trampolinturnen, und Übungsempfehlungen aus weiterer Literatur auf ihre Durchführbarkeit und Brauchbarkeit untersucht. Nach Zusammenstellung des Übungskataloges wurden die Übungen definiert, um eine Nachvollziehbarkeit der Bewertung zu gewährleisten. Der definierte Übungskatalog diente als Bewertungsgrundlage bei der Durchführung der Studie, um alle Probandinnen auf dieselben Bewegungsmerkmale zu untersuchen und standardisierte Bedingungen zu schaffen. Die Studie testete 20 Athletinnen im Alter von elf bis 18 Jahren des Nationalkaders und der Landeskader NRW und Sachsen in der Sportakrobatik. Die ausgewerteten Daten wurden unterteilt in Oberpartner und Unterpartner, um einen Vergleich der Positionen zu gewinnen. Die Studie ergab, dass Oberpartner in den Bereichen Kraft und Beweglichkeit deutlich besser abschnitten als Unterpartner, während Unterpartner in den Bereichen Schnellkraft und Schnelligkeit und Ausdauer bessere Ergebnisse erzielten. Beide Positionen wiesen Defizite in Klimmzügen und der aktiven Beweglichkeit auf. Anhand der Ergebnisse kann man Rückschlüsse auf das partnerspezifische Anforderungsprofil von Sportakrobaten ziehen, um den Fokus auf eine differenzierte athletische Ausbildung der Sportlerinnen zu legen und eine optimierte Ausbildung zu gewährleisten.