Ein Blick zurück….
Die Europameisterschaften in Holon/Israel waren 2019 der sportliche Höhepunkt in der Sportakrobatik. Fast zwei Wochen am Stück bekam man live vor Ort oder über den sehr gut funktionierenden Livestream die besten Sportakrobaten Europas und womöglich auch der Welt in Tel Aviv zu sehen.
Viele Sportler, Trainer, Kampfrichter, Funktionäre und Zuschauer waren im Vorfeld aufgrund des zweifelhaften Ruhms Israels als einer der Brennpunkte des bestehenden Nahostkonfliktes hin- und hergerissen, ob dieser Veranstaltungsort von der UEG richtig ausgewählt wurde. Die UEG sollte mit ihrer Auswahl jedoch Recht behalten. In den sozialen Medien findet man aktuell diverse Kommentare, die in ihren Inhalten überwältigt von dem „Heiligen Land“ mit dem Glanz seiner Geschichte, seiner Architektur und seiner bunten Gegenwart sind.
Was bleibt uns ansonsten noch in Erinnerung ?
- Echte Champions
In erster Linie natürlich der Gewinn der Europameisterschaft am letzten Wettkampftag in der Balance-Übung sowie der Gewinn einer Bronzemedaille im Mehrkampf durch unsere amtierenden World-Games-Sieger Tim Sebastian & Michail Kraft ! Mit diesen beiden herausragenden und einzigartigen Athleten hat die deutsche Sportakrobatik echte „Champions“ in ihren Reihen ! Nicht weniger wert und genauso hoch anzusehen, ist die Bronzemedaille des Nachwuchs-Herrenvierers aus Dresden, die bei ihrem Debüt auf internationalem Parkett in der Weltspitze mehr als ein Ausrufezeichen hinterließen.

- Thronfolge steht….
Nils Beuven und Erik Pohl haben bei dieser EM gezeigt, dass sie das Potential haben, um in den nächsten Jahren in die Fussstapfen von Tim Sebastian und Michael Kraft zu treten. Nur haarscharf schrammten beide in diesem Jahr noch an einer Medaille vorbei.

- Xenia Mehlhaff sagt leise Servus..
Xenia Mehlhaff hat am Rande der Europameisterschaften das Ende ihrer Zusammenarbeit mit ihrem Partner Daniel Blintsov offiziell bestätigt. Fast ein halbes Jahrzehnt lang beherrschten Xenia und Daniel die deutsche Sportakrobatikszene. Sechs EM-Finals, eine WM-Teilnahme und insgesamt 22 Deutsche Meistertitel sprechen für sich.

- Euphorische Moderation
Dem ein oder anderen wird der laute und vielleicht etwas „überkandidelte“ Tonfall bei der Ansage der eigenen National-mannschaft der Co-Moderatorin von Nils Daniel in der Holon-Toto-Hall im Gedächtnis geblieben sein. Was am Ende jedoch steht sind insgesamt 12 Gold-, eine Silber sowie 5 Bronzemedaillen für israelische Starter und somit die zweiterfolgreichste Nation hinter Russland zu sein.
- Deutschland in der Endabrechnung im Mittelfeld platziert
Wie bereits in der Analyse zur AG erwähnt, findet man zu Internationalen Meisterschaften, wie z.B. zu Europa- und Weltmeisterschaften, in der Sportakrobatik kein abschließendes Nationen-Ranking. Mittels der Berechnung aus der Formel 1 haben wir ein Ranking für die Punktevergabe erstellt, um dem Einzelnen einen Überblick verschaffen zu können. In die Wertung ging dabei jede einzelne geturnte Wettkampfübung.
- Wir haben den weltbesten Sportfotografen
Felix Kuntoro betreute die Delegation über die gesamten zwei Wochen fotografisch bei den Europameisterschaften in Israel. Keine Sekunde ließ sich dabei der Gifhorner in und ausserhalb der Wettkampfhalle entgehen, um die herausragendsten, umwerfendsten, einzigartigsten und einfach besten Sportbilder dieser EM für die Ewigkeit festzuhalten. Felix Kuntoro sieht sich selber eher bescheidener: „Ich bin unheimlich dankbar und stolz zugleich, dass ich diese Zeit miterleben durfte und ein Teil des großen Ganzen sein konnte. Das tolle Feedback ist für mich Motivation genug, um beim nächsten Mal gerne wieder dabei zu sein!“

- Aserbaidschan gewinnt Gold mit einem deutschen Partysong
Man traute seinen Ohren nicht, als man als musikalische Untermalung der finalen Wettkampfübung des Junioren-Herrenpaars aus Aserbaidschan den Partysong „Dschinghis Khan“ vernahm. 1979 gewann mit diesem Song die gleichnamige Band beim ESC in Israel noch den vierten Platz! Den beiden Aserbaidschaner gelang es deutlich besser ! Sie gewannen mit dem Lied über einen grausamen Mongoleiherrscher die Goldmedaille. Was bleibt ist die Frage, ob die Jungs sich vorher Gedanken zum Textinhalt gemacht haben ? Eher wohl nicht….
- Belgische Senioren-DG turnt wie von einem anderen Stern…
Egal welche Übung man sich dieser drei Belgierinnen anschaut, man muss immer wieder an den Start zurückgehen, um sich diese Leistungen in Gänze nochmals und nochmals anzuschauen. Auf diese drei Ausnahmeathletinnen kann das Königreich Belgien mehr als stolz und froh sein (siehe o.a. Nationenranking)! Am Ende erturnten sich Taila de Troyer, Britt Vanderdonckt & Charlotte van Royen in jeder einzelnen Übung über 29.000 Punkten.

