Finanzierung der NADA ab 2020 sichergestellt
(DOSB-PRESSE) Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hat bei ihrer Jahres-Pressekonfe-renz an diesem Dienstag im Tagungszentrum der Bundespressekonferenz in Berlin auf die Anti-Doping-Arbeit 2018 zurückgeblickt. In dem zurückliegenden Jahr wurden entscheidende Grund-lagen für die fortlaufende Verbesserung der Anti-Doping-Arbeit in Deutschland etabliert. Die für die Arbeit der NADA maßgebliche Finanzierung wird ab 2020 durch die institutionelle Förderung des Bundes für die Zukunft sichergestellt.
„Wir freuen uns sehr über dieses so wichtige Signal des Parlaments und für die enorme Wert-schätzung unserer Arbeit. Damit steht die Finanzierung der NADA auf einem sicheren Funda-ment“, sagte Dr. Andrea Gotzmann, Vorstandsvorsitzende der NADA.
Auch im Jahr 2018 bildeten die Säulen Dopingkontrollsystem und Prävention den Schwerpunkt der NADA-Arbeit. „Im Fokus des Kontrollsystems stand die Optimierung der Kontrollplanung auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse“, sagte Andrea Gotzmann: „Die Präventi-onsarbeit haben wir von Experten evaluieren lassen, um unser Präventionsprogramm ‚Gemeinsam gegen Doping‛ zielgruppenspezifisch stetig zu verbessern.“
„Im rechtlichen Bereich wurde der Nationale Anti-Doping-Code evaluiert. Zudem wird der Welt-Anti-Doping-Code für das Jahr 2021 überarbeitet. Im Rahmen des Überarbeitungsprozesses reichte die NADA Änderungsvorschläge mit Präzisierungen zur besseren Umsetzung des Regel-werks ein“, sagte Dr. Lars Mortsiefer, Vorstandsmitglied und Chefjustitiar der NADA.
Derzeit steht die Kooperation mit den staatlichen Ermittlungsstellen aufgrund aktueller Doping-fälle im Mittelpunkt. „Wir haben in den vergangenen Wochen im Rahmen der Operation ‚Ader-lass‛ gesehen, wie wichtig die Einführung des Anti-Doping-Gesetzes für unsere Arbeit ist. Es bildet eine effektive Grundlage für die Zusammenarbeit mit staatlichen Ermittlungsbehörden zur Aufdeckung krimineller Strukturen im Sport“, sagte Dr. Lars Mortsiefer.
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse aus den Ermittlungen verschärfe die NADA ihr Kontroll-system und führe auch Dopingkontrollen in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung durch, erläuterte Andrea Gotzmann: „Zudem müssen wir durch unsere Präventionsarbeit erreichen, dass junge Athletinnen und Athleten davon abgehalten werden, ihre Gesundheit derart fahrlässig zu riskieren.“
Weiteres Thema war die Verbesserung der internationalen Anti-Doping-Arbeit. „Die Ergebnisse der Governance Working Group müssen als Minimalstandards zwingend umgesetzt werden. Sie können nur ein Anfang einer Strukturreform der WADA sein“, sagte Andrea Gotzmann. Zu den Forderungen gehören unter anderem ein/e vom Sport unabhängige/r Präsident/in und Vizepräsident/in, die Begrenzung der Amtszeit aller Funktionsträger/innen, die Einführung eines unabhängigen Nominierungskomitees und einer Ethikkommission sowie mindestens jeweils ein Sitz in allen WADA-Arbeitsgruppen für NADO- und Athletenvertreter/innen.
In Oslo trafen sich vor einigen Tagen die Vorsitzenden von 19 führenden NADOs mit Polens Minister für Sport und Tourismus sowie WADA-Präsidentschaftskandidaten Witold Bańka. Eine entsprechende Mitteilung mit Informationen zum Treffen findet sich auf der Homepage der NADA.
Eine Übersicht der NADA-Arbeit des vorigen Jahres findet sich im Jahresbericht 2018.
Bei einem anschließendem
Gespräch musste auch festgestellt werden, dass es auch ein
gesamtgesellschaftliches Problem ist. Vertreter der NADA in Wilhelmshaven
erzählten, wie auch im einfachen Sport wie z. B. bei Marathonläufen mit
Schmerzmitteln in relativ hohen Prozentzahlen gearbeitet wird. Auf den gesamten
Bereich der Fitness-Center oder den Bereich des Unterhaltungssektors oder
simpel Kinderzirkusse schaut keiner in dieser Hinsicht.
Als ausgesprochen gut empfand ich den Vorschlag von Pressevertretern, jegliches
Sponsoring im gesamten Sportbereich mit 2 – 3 % für die NADA zu belasten. Damit
wäre eine unabhängige Finanzierung gewährleistet.
Werner Hassepaß