Meilenstein für alle Nicht-olympischen Verbände
Am letzten Freitag um 3.36 Uhr in der Früh erhielten wir die große Nachricht: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat die Zuwendungen für die Nichtolympischen Verbände und die WorldGames-Sportarten der Olympischen Verbände deutlich erhöht. Von derzeit 3,9 Millionen Euro steigt die Zuwendung im nächsten Jahr auf 13,9 Millionen Euro. Darin enthalten sind 800.000 Euro für eine Geschäftsstelle der Nicht-olympischen Verbände (NOV). Damit ist nach vielen Jahren des Darbens endlich eine Verbesserung der Ausstattung der NOVs gelungen, die uns die Möglichkeit bietet, wieder etwas näher an die Weltspitze in unseren Sportarten heranzukommen.

Dazu Oliver Stegemann, Präsident des DSAB und gleichzeitig Vorsitzender der Sprechergruppe der Nicht-olympischen Verbände im DOSB: „Mit dem Beschluss von Freitag hat der Bundestag ein deutliches Zeichen für den Sport in seiner ganzen Breite in Deutschland gegeben. Denn Sport (auch und gerade Spitzensport) findet nicht nur in den Olympischen Verbänden und bei den Olympischen Spielen statt; auch die WorldGames und Weltmeisterschaften der einzelnen Sportarten sind von sehr hoher sportlicher Qualität! Wir haben viele Jahre ein fast schon jämmerliches Dasein am Rande der Sportbewegung gefristet. Zuletzt betrug die Förderung für fast 30 Nichtolympische Verbände gerade mal noch 1,26% der gesamten Fördersumme für den Sport (in Zahlen 3,1 Millionen Euro von insgesamt 245 Millionen Euro Fördersumme). Dieses krasse Missverhältnis war für uns NOVs nicht länger hinnehmbar, da wir auch den Anschluss an die Weltspitze endgültig zu verlieren drohten.
Mit dem Beschluss vom letzten Freitag haben wir als WorldGames-Sportart endlich wieder eine Ausstattung, mit der wir mittelfristig unseren Platz im oberen Mittelfeld der internationalen Sportakrobatik sichern können. Es wäre vermessen, jetzt Entwicklungen zu fordern, wie wir sie in Israel in den letzten 10 Jahren gesehen haben. Aber wir können uns weiter als Verband professionalisieren und eine sportliche Perspektive entwickeln, die es uns ermöglicht, zukünftig die Senioren länger in der Sportakrobatik zu halten. Was dann möglich ist, haben wir bei Tim Sebastian und Michail Kraft gesehen.

Sie sind seit Jahren auf hohem Niveau dabei, konnten auch Rückschläge verkraften und noch stärker zurückkommen. Das ist nur denkbar, wenn man die absoluten Topleute auch nach ihrer schulischen Ausbildung im Sport hält. Dazu stehen jetzt mehr Ressourcen zur Verfügung. Daher denke ich, dass auf uns als Präsidium, auf den Bundestrainer und alle weiteren Trainerinnen und Trainer jetzt viel Arbeit zukommen wird. Wir werden sehen, was wir mit diesen Mitteln bewirken können. Zusätzlich müssen wir aber auch weitere Anstrengungen auf uns nehmen, damit die Sportakrobatik in Deutschland das hohe internationale Niveau hält, das wir derzeit haben und das wir uns alle wünschen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Deutsche Sportakrobatik seit dem letzten Freitag nicht nur eine tolle Geschichte und eine hochklassige Gegenwart hat, sondern vor allem haben wir eine Zukunft, in die wir hoffnungsvoll und voller Pläne und Erwartungen blicken können – und nicht mehr mit sorgenvoller Miene und schlaflosen Nächten. Daher danke ich nochmals allen an diesem Beschluss Beteiligten für ihren besonderen Einsatz und ihr Durchhaltevermögen. Sie sind neben den Athletinnen und Athleten die wahren Helden unseres Sports.“