Oliver Stegemann neuer Vorsitzender der Interessengemeinschaft der nichtolympischen Spitzenverbände (IG NOV)
Der Präsident des Deutschen Sportakrobatik Bundes Oliver Stegemann wurde von den Delegierten der 27 nichtolympischen Sportverbände im Rahmen der DOSB-Mitgliederversammlung einstimmig zum Vorsitzenden der Sprechergruppe gewählt.
Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung des DOSB wurden alle ehrenamtlichen Funktionen im DOSB neu gewählt. Die Interessengemeinschaft der nichtolympischen Verbände (IG NOV) wählte dabei die Sprechergruppe neu. Vorsitzender ist für die nächsten vier Jahre der Präsident des DSAB, Oliver Stegemann. Neben Stegemann wurden Prof. Dr. Franz Brümmer (Sporttauchen), Dr. Gerd Zimmermann (Minigolf), Michael John, Heidi Estler (Tanzsport) und Dr. Julia Walter (Motorsport) gewählt.
Zugleich wurde Oliver Stegemann in die Sprechergruppe der ständigen Konferenz der Spitzenverbände gewählt. Dieses Gremium vertritt die Sportfachverbände und ihre Interessen gegenüber Vorstand und Präsidium des DOSB. Neben dem Vorsitzenden bilden drei Vertreter der Olympischen Verbände und zwei der nichtolympischen Verbände die Sprechergruppe. Dies sind als Vorsitzender Ingo Weiß (Basketball) sowie Michael Geiger (Tischtennis), Dr. Franz Steinle (Skiverband), Peter Frese (Judo) und Dr. Gerd Zimmermann.
„Ich fühle mich durch das Vertrauen der Kolleginnen und Kollegen sehr geehrt, mich als Neuling gleich zum Vorsitzenden zu bestimmen. Ich werde mich sehr intensiv darum bemühen, dass die nichtolympischen Verbände so gefördert werden, dass sie international mithalten können. Präsident Hörmann betont immer wieder zu Recht, wie sehr man uns in aller Welt um die unglaubliche Vielfalt an Sportarten beneidet, die auf hohem Niveau in Deutschland betrieben werden. Das muss auch im Rahmen der Leistungssportreform beachtet werden. Wir stehen derzeit etwa in der Hälfte des Reformprozesses. Und man muss leider sagen, dass die NOV in der ersten Hälfte mal wieder viel zu kurz gekommen sind. Ohne den vehementen Einsatz der Sprechergruppe in den letzten vier Jahren wären wir wahrscheinlich schon abgehängt worden. Es gilt jetzt in den nächsten vier Jahren dafür zu kämpfen, dass auch für uns die Vorrausetzungen geschaffen werden, Leistungssport auf international konkurrenzfähigem Niveau zu betreiben. Wir zeigen seit vielen Jahren, dass es uns nicht an Talenten und hervorragenden Trainerinnen und Trainern mangelt.“
Bei den Wahlen am Samstag kam es zu einer überraschenden Kandidatur gegen den amtierenden Präsidenten Alfons Hörmann. Gegen ihn kandidierte ohne vorherige Ankündigung der Präsident der Deutschen Triathlon Union Dr. Martin Engelhardt. Nach kurzen Bewerbungsreden setzte sich Alfons Hörmann sehr deutlich mit 383 von 444 Stimmen gegen Martin Engelhardt mit 61 Stimmen durch. „Die Kandidatur von Martin Engelhardt kam für viele überraschend“, so Oliver Stegemann, „aber das Ergebnis ist aus meiner Sicht eine Stärkung des Präsidenten. Alfons Hörmann hat in geheimer Wahl über 85% der Stimmen erhalten. Das ist ein klarer Vertrauensbeweis und höher zu bewerten, als 100% in offener Abstimmung.“
Neben Alfons Hörmann wurde das weitere Präsidium des DOSB gewählt. Vizepräsidentin für Leistungssport wird Uschi Schmitz, Vizepräsident Breitensport Andreas Silbersack, Vizepräsident Finanzen Kaweh Niroomand, Vizepräsidentin Bildung Prof. Dr. Gudrun Doll-Töpper, Vizepräsidentin Frauen/Gleichstellung Dr. Petra Tzschoppe. Zudem wurden bestätigt die Vorsitzenden des Sportjugend, Jan Holze und der Vertreter der Athleten Jonathan Koch.
Insgesamt umfasste die Tagesordnung der DOSB-Mitgliederversammlung 23 Punkte, mit denen sich die fast 400 anwesenden Delegierten in den Düsseldorfer Rheinterrassen beschäftigten. Dabei standen neben den vorgenannten Wahlen, die Verabschiedungen der Strategie 2028 sowie der Leistungsreform mit zwei Konzeptpaketen (Förderung Nichtolympischer Spitzensport 2019 / NOS-Förderkonzept Plus 2019) im Fokus.
Gemäß der Neustrukturierung des Reformkonzeptes soll sich die Förderung der nichtolympischen Verbände und des nichtolympischen Sports an den Erfolgspotenzialen der Programmsportarten bei den World Games ausrichten, unabhängig davon, ob die Sportarten/Disziplinen den olympischen oder nichtolympischen Verbänden zuzuordnen sind. Durch die wegweisenden Beschlüsse für Sportlerinnen und Sportler in den nichtolympischen Sportarten wird laut Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport, die Reform einen großen Schritt vorankommen.
Die Strategie 2028 wird in Zukunft zentrales Element der langfristigen Ausrichtung des DOSB sein und soll gleichzeitig den Rahmen für Planung und Entscheidungsfindung setzen. Sie stehe im Kontext von Leitbild und Satzung des DOSB und müsse mit diesen und anderen Grundlagen konform sein, hieß es in der Beschlussfassung haben.
Mit der Wahl des DSAB-Präsidenten Oliver Stegemann könnten sich auch für die Deutsche Sportakrobatik in Zukunft neue Möglichkeiten ergeben. Schon früh in seiner Amtszeit machte Oliver Stegemann gegenüber seinen Präsidiumsmitgliedern deutlich, wie wichtig eine aktive Beteiligung an der Vorstandsarbeit im NOV für die Sportakrobatik sei. Die nichtolympischen Sportverbände sind ein großer Bestandteil des gesamten deutschen Leistungssportsystems. Eine Weiterentwicklung der Strategie 2028 und der Leistungsreform soll gemeinsam mit allen Spitzenverbänden vorangetrieben werden. Mit den neuen Reformen und der neuen Ausrichtung des IOC nach Tradition, Wünschen und Marktüberlegungen neue Sportarten in die Olympischen Spiele zu implementieren, könnte auch die Sportakrobatik mehr in den Fokus geraten. Für die Sommerspiele 2020 in Tokio wurden Sportklettern, Baseball, Softball, Skaten, Surfen und Karate olympisch. Für Los Angeles/Paris/Budapest 2024 und für Doha/St. Petersburg 2028 werden es andere Sportarten sein. Sportakrobatik ? Aus dem Sporthaushalt des Bundes sind die für 2020 nominierten Verbände mit einer Art Anschubfinanzierung von insgesamt drei Millionen Euro bedacht worden. Oliver Stegemann hat sich mit seinem Amtsantritt zum Vorsitzenden der nichtolympischen Sportverbände zur Aufgabe gemacht, dieser positiven Entwicklung im Rahmen des Leistungssportkonzeptes weiterhin Rechnung zu tragen und zukunftsorientiert voranzutreiben. Eine echte Chance für die Deutsche Sportakrobatik !
„Wir gratulieren unserem Präsidenten zur Wahl und wünschen ihm immer ein glückliches Händchen bei seinen Entscheidungen im Sinne aller nichtolympischen Sportverbände!