Trainerin Nina Blintsov wird sich vermutlich noch auf dem Heimflug nach Deutschland mehrmals auf ihrem Sitz in den Arm gekniffen haben. Es ist Realität und kein Traum! Nina Blintsov hat es mit ihren Schützlingen Daniel Blintsov (SC Riesa) und Pia Schütze (SC Hoyerswerda) geschafft! WORLD-CUP-GEWINNER !!!! Mit einer fehlerfreien Kombi-Übung in Sofias ASICS-Arena verdrängte das Duo ohne wirklich gefährdet zu sein mit 29,610 Punkten BLR 1 (Ilya Famenkou/Viktoryia Akhotnikava_28,480 Punkten) und UKR 1 (Ivan Labunets/Anita Pyrlyk_28,430 Punkten) auf die Plätze zwei und drei. Mit diesem Triumph in ihrer noch jungen gemeinsamen Karriere setzten beide in der Deutschen und weltweiten Sportakrobatikszene neue Akzente und können sich nun durchaus Hoffnungen auf Edelmetall bei der WM 2021 in Genf machen. Mit dem Gewinn des World-Cups schrieben zudem die beiden Sachsen in Bulgariens Hauptstadt Sofia Geschichte: Daniel Blintsov und Pia Schütze sind die ersten deutschen Sportakrobaten, die bei einem World-Cup triumphierten.
Nina Blintsov: „Es ist ein überragendes Ergebnis für uns! Ich bin erschöpft, aber überglücklich. Es wird uns für die nächsten Aufgaben noch einmal einen Schub geben. Mit weiterhin viel Motivation, Kraft, Geduld und Hoffnung werden wir weiterhin alles dem Erfolg der deutschen Sportakrobatik unterordnen. Es ist eigentlich fast nicht zu glauben. Leider muss die fällige Siegesfeier aufgrund der aktuellen Corona-Situation ausfallen. Nach der Rückkehr werden wir aber im ganz kleinen Kreis auf diesen Erfolg anstoßen!“
Igor Blintsov_Bundestrainer: „Ich bin als Bundestrainer überglücklich über diesen Erfolg. Zugleich erfüllt es mich natürlich mit Stolz, meinen Sohn und meine Ehefrau derart erfolgreich zu sehen. Pia und Daniel wurden durch Nina optimal und punktgenau auf den World-Cup vorbereitet. Hier hat sich gezeigt, dass die gemeinsame harte und hochqualifizierte Trainingsarbeit und -intensität von Trainerin und Sportlern zum Ziel führt. Dieser World-Cup war zum jetzigen Zeitpunkt von enormer Wichtigkeit, um zu testen, ob die beiden auch das Nervenkostüm haben, ihre Leistung auf den Punkt abzurufen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Weltmeisterschaft, gerade in dieser so schwierigen Zeit. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt, dass Deutschland nur mit einer Formation bei diesem World-Cup vertreten war.
Gefreut habe ich mich, dass sieben Formationen, welche für die WM nominiert sind, die Chance genutzt haben, wichtige Wettkampferfahrung zu sammeln. Die fehlenden Wettkämpfe im letzten Jahr haben gezeigt, dass die verständliche Aufregung teilweise doch größer war als erwartet. Die erreichten Platzierungen zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind. Jetzt heißt es, die noch verbleibende Zeit intensiv zu nutzen, um bereits analysierte Fehlerquellen zu beheben. Bedanken möchte ich mich bei Sportdirektor Hannes Schenk für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die Organisation der Reise zum World-Cup sowie bei unserem Pressesprecher Timo Spieß, der uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat.“
Oliver Stegemann_Präsident: „Nach über einem Jahr des Wartens und der Ungewissheit wurde am Wochenende der erste internationale Wettkampf in der Sportakrobatik abgehalten. Ich muss zugeben, ich hatte gemischte Gefühle: Einerseits befinden wir uns am Ausgang der größten Herausforderung seit vielen Jahrzehnten und es scheint, als ob wir in wenigen Monaten, vielleicht sogar Wochen wieder zu einer gewissen Normalität zurückfinden. Auf der anderen Seite brauchen gerade unsere Spitzensportlerinnen und -Sportler nach so langer Zeit eine Standortbestimmung und wieder die Möglichkeit, in einen Wettkampfmodus zu kommen, da die WM in Genf in wenigen Wochen stattfinden soll. Daher hat sich die sportliche Leitung entschlossen, mit einer kleinen Mannschaft zum World-Cup nach Sofia zu fahren, soweit dies vertretbar erschien.
Wenn also der World-.Cup in Sofia eine „Härte-Test“ war, dann haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diesen Test hervorragend, zum Teil mit Bravour bestanden. Ich habe sehr viele sehr gute Leitungen im Stream gesehen; die Übungen liefen in weitesten Teilen sehr gut und die Elemente sahen sicher aus. Gekrönt wurden die vielen tollen Leistungen und Platzierungen beim Acro Cup natürlich noch vom Auftritt des Seniorenpaares Daniel Blintsov und Pia Schütze. Sie waren aus meiner Sicht die verdienten Sieger einer starken Konkurrenz und lassen große Hoffnungen zu.“
Hannes Schenk_Sportdirektor: „Dass Pia und Daniel in einer starken Verfassung sind, haben bereits die letzten Kaderlehrgänge gezeigt. Von einem solchen herausragenden Wettkampfauftakt bei der ersten World Cup Etappe in Sofia konnten wir aber alle nur träumen. Mit Blick auf den Jahreshöhepunkt in zwei Monaten, war dieser World Cup Sieg nicht nur ein ganz wichtiger Erfolg, sondern auch eine Motivationsschub für das gesamte Team.
Auch die deutschen Teilnehmer*innen des Sofia Acro Cups konnten sich dem internationalen Kampfgericht mit guten bis sehr guten Leistungen präsentieren. Aus den Gesprächen mit den mitgereisten Trainer*innen wurde deutlich, dass die Formationen besonders am ersten Wettkampftag mit ihrer Aufregung zu kämpfen hatten. Umso deutlicher ist mir unser aktuell wichtigster Arbeitsauftrag geworden: Wir müssen mit allen Mitteln versuchen, der gesamten Nationalmannschaft einen sicheren Wettkampf noch vor der Weltmeisterschaft im Juni zu ermöglichen.“
Erfolgreiches Abschneiden beim Sofia-International-Acro-Cup
Viermal Gold, einmal Silber, einmal Bronze und einmal Platz 4 lautet die Final-Ausbeute der deutschen Sportler. Insgesamt sieben Formationen des SC Hoyerswerda/Dresdner SC, SV Mergelstetten und TSV Friedberg/SAV Augsburg-Hochzoll nutzten den Acro-Cup, um vor den Weltmeisterschaften in Genf noch einmal Wettkampferfahrung zu sammeln und sich somit optimal auf den Höhepunkt des Jahres vorzubereiten. Nach der langen Pandemie geschuldeten Wettkampfpause war dieser Wettkampf für alle Formationen die Gelegenheit zu sehen, wo sie aktuell im internationalen Vergleich stehen. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Dank dieser Standortbestimmung können sowohl Sportler wie auch Trainer die bevorstehenden Wochen noch gut nutzen, um die einzelnen Übungen zu perfektionieren.
Hier die Ergebnisse des Finales des Sofia International Acro-Cups (SIAC):
Jana Semenchenko und Lilly Maresch_TSV Friedberg/SAV Augsburg-Hochzoll_26,650 Punkte_Platz 1
Liora Ebnet und Josie Jando_SC Hoyerswerda_25,900 Punkte_Platz 2
Florian Borcea_Pfitzmann und Selima Wardin_Dresdner SC/SC Hoyerswerda_28,250 Punkte_Platz 1
Linus Monz und Finia Falch_SV Mergelstetten_27,180 Punkte_Platz 3
Henriette Gille, Tia Gazsi und Tara Engler_SC Hoyerswerda_26,450 Punkte_Platz 1
Alexander Minevskiy und Greta Trost_SC Hoyerswerda_25,450 Punkte_Platz 1
Christina Lust, Diana Lust und Melita Schellhorn_SV Mergelstetten_22,620 Punkte_Platz 4