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Tolle Leistungen am ersten WM-Tag

Die Aufregung steigt minütlich. Eine besondere Atmosphäre herrscht in der Warmmachhalle. Die ersten Starter aus Großbritannien, der Ukraine, Israel und anschließend unser 12-18 Herrenpaar Mikko Ueck und Thorne Spieß, bereiten sich gemeinsam mit ihren Heim- und Bundestrainern auf ihre erste WM-Übung vor. Unser Physio Max legt noch einmal letzte Hand an, bevor es losgehen wird. Die Sportler*innen und Trainer*innen verbreiten ein Gemisch aus Glück, Vorfreude, Nervosität, Anspannung und Premierenfieber. Dieses übertragene Gefühl ist für Dritte eine bislang nicht gekannte Gemütsbewegung. Man kann sich als Nicht-Athlet überhaupt nicht vorstellen, diesem Druck und dieser Aufregung standzuhalten. Einem persönlich wackeln die Knie, ohne in irgendeiner Funktion zu sein. Man muss vor jedem einzelnen Sportler jetzt schon den Hut ziehen, der hinter der LED-Großleinwand hervorkommt und dann seine WM-Übung turnt.

In der Warmmachhalle sind die Zeiten auf den drei Floors minutiös durch die FIG getaktet. Die 50 eingesetzten Volunteers setzen die ihnen aufgelegten Anweisungen durchweg und hundertprozentig durch. Jeweils 30min haben die jeweiligen Formationen, um abschließend auf dem roten Teppichstreifen vor der Aufgang zum Competition-Floor die letzten fünf Minuten vor ihrer Übung mit noch leichten Dehnungen und einer letzten Ansprache ihres Coaches zu verbringen.

Aber nun zu den ersten Ergebnissen unser Equipe

Thorne Spieß und Mikko Ueck mit Dynamik_12-18

Leider nur 22.650 Punkte gab es für das Herrenpaar Mikko Ueck und Thorne Spieß bei ihrem ersten WM-Auftritt. Bei der eineinhalb Schraube schlich sich bei der Landung eine Unsicherheit bei den beiden Wilhelmshavenern ein, die nicht nur einen hohen Abzug von 1,000 Punkten einbrachte, sondern natürlich auch einen nicht ganz unerheblichen artistischen Abzug. Beide reihten sich nach der ersten Quali-Runde in Dynamik hinter den stark aufturnenden Nationen aus der Ukraine (noch in Schlagdistanz), Israel, USA, Portugal, Spanien auf Platz 7 ein. Jetzt heißt es Mund abputzen bzw. Krone richten und weiter geht es !

Jordan Schmidtgall und Julius Keller mit Dynamik_13-19

Es war schon beeindruckend, was unser Herrenpaar in der Dynamik-Übung auf die Matte zauberte. Beide kommen hervorragend durch ihr Programm und stehen, bis auf eine minimale Unsauberkeit in der Schraube, alle gezeigten Elemente nahezu perfekt. Die Kampfrichter vergeben starke 26.430 Punkte. Mit ihrem gezeigten Programm müssen sie sich hinter den Top-Nationen wie USA, Belgien, Portugal und Israel nicht verstecken. Am Ende des Tages stehen beide auf Rang 6, welcher zum Einzug ins Finale reichen würde.

Lea Schubert, Lotte Tröster und Caroline Wieland_Dynamik_13-19

26.750 Punkte (Technik: 17.200 /Artistik: 8.450 ) gibt es zum Auftakt bei der WM für Lea Schubert, Lotte Tröster und Caroline Wieland mit ihrer Dynamik-Übung. Choreografisch und auch technisch überzeugten die drei Sächsinnen bei ihrer Übung. Nicht nachvollziehbar die niedrige Artistiknote, die das Ergebnis am Ende unzureichend erscheinen läßt. Am Ende reichte es zu Platz 15.

Leni Tschutschupalow, Ava Krug und Carla Goldbeck_12-18

Mit 26.320 Punkte (Technik: 17.300 /Artistik: 8.250 ) lieferten die drei Frankfurterinnen ein sehr starkes gemeinsames internationales Debüt ab. In der erste Hälfte der Übung zeigten sich die drei noch etwas beeindruckt von der Atmosphäre in der Halle. Um so länger ihre Übung jedoch andauerte, umso perfekter gelangen die Elemente und die Artistik wirkte noch harmonischer. Mit einer Wiederholung der gezeigten Leistung könnten sich Leni Tschutschupalow, Ava Krug und Carla Goldbeck am morgigen Wettkampftag noch von Platz 17 durchaus auf einen Finalplatz nach vorne arbeiten.

Milla Weissinger, Hannah Weissinger und Annika Maldacker 12-18

Den Abschluss des deutschen Teams machte die Ebersbacher-Damengruppe um Milla Weissinger, Hannah Weissinger und Annika Maldacker. 26.600 Punkte gibt es für ihre Balance-Übung vom Kampfgericht und somit Platz 14. Mit 17.300 Punkten in Technik und 8.500 Punkten in der Artistik war die gezeigte Leistung kaum schlechter als die in der Gesamtwertung davor platzierten Formationen. Spannend bleibt hier auch das interne deutsche Duell. Beide Formationen trennen lediglich 0,280 Punkte voneinander.

Bei allen deutschen Formationen bleibt festzustellen, dass der Sprung ins Finale mehr als möglich ist.

Im abschließenden Teammeeting zeigte sich Bundestrainer Igor Blintsov sehr angetan von den Leistungen seiner Schützlinge und sieht seine Formationen mit guten Aussenseiterchancen. Begeistert zeigte er sich von den gezeigten Leistungen des Herrenpaares 13-19 sowie der beiden 12-18 Damengruppen.

Startzeiten für morgen:

Nona Kara und Johanna Schöne 11:49 h – Balance

Paula Rakers und Lena Börner 12:21 h – Balance

Emilia Braham und Liana Bruch 16:45 h – Balance

Sophia Hermes und Liora Ebnet 16:51 h – Balance

Milla Weissinger, Hannah Weissinger und Annika Maldacker 19:14 h – Dynamik

Leni Tschutschupalow, Ava Krug und Carla Goldbeck 20:06 h – Dynamik

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