Vom 7. bis 17. August 2025 blickt die Sportwelt nach China: Chengdu, Millionenmetropole in der Provinz Sichuan, wird erstmals Austragungsort der World Games – dem wichtigsten internationalen Multisportevent für nicht-olympische Sportarten. Unter den Teilnehmern: das deutsche Team der Sportakrobatik, das mit zwei nominierten Formationen für Furore sorgen möchte.
Die World Games gelten als Bühne für Spitzenleistungen jenseits der olympischen Programme. Disziplinen wie Trampolinturnen, Kickboxen, Faustball – und Sportakrobatik – bringen Athletinnen und Athleten aus rund 100 Nationen zusammen. Für die deutsche Sportakrobatik ist die Teilnahme ein bedeutender Meilenstein: Zum ersten Mal sollten drei Formationen das Team Deutschland in dieser Disziplin vertreten – ein eindrucksvoller Beleg für die Entwicklung und Leistungsfähigkeit des Sports hierzulande.
Starke Leistungen, klare Qualifikation
Die Qualifikation für Chengdu gelang über die Weltmeisterschaft 2024 im portugiesischen Guimarães. Der Deutsche Sportakrobatik Bund (DSAB) nominierte auf Basis der Ergebnisse drei Formationen:
– Damengruppe: Tara Engler, Tia Cheyenne Gazsi und Anna Linn Jesse
– Herrengruppe: Andreas Benke, Carl Frankenstein, Aaron Borck und Pascale Dreßler

– Mixed Paar: Daniel Blintsov und Diana Lust
Ein Wermutstropfen: Das Mixed Paar wird nicht an den Start gehen können – eine Verletzung von Diana Lust im Training macht einen Wettkampf unmöglich. Trotz großer Enttäuschung überwiegt bei beiden der Stolz, für die World Games nominiert gewesen zu sein. Beide haben mit ihrer Trainerin Nina Blintsov trotzdem keine Kosten gescheut und haben ihr Team am gestrigen Montag begleitet.
Hohe Hürden – und gemeistert
Die Teilnahme ist das Ergebnis jahrelanger, kontinuierlicher Aufbauarbeit. Die Startplätze bei den World Games sind stark limitiert: Nur die sechs besten Nationen einer Disziplin werden zugelassen. Umso bemerkenswerter ist der sechste Platz der Damengruppe bei der WM – ebenso wie die souveräne Vorstellung der Herrengruppe aus Dresden.
Vorbereitung unter Höchstbedingungen
Die deutschen Sportakrobaten erwarten in Chengdu nicht nur sportliche Herausforderungen. Das tropische Klima, die Zeitverschiebung, ungewohnte Ernährung und kulturelle Unterschiede fordern Anpassung – körperlich wie mental. Eine Woche vor Wettkampfbeginn reist die deutsche Delegation an, um sich auf die Bedingungen einzustellen. Die Wettbewerbe der Sportakrobatik finden vom 8. bis 10. August im Multifunctional Gymnasium Chengdu statt – einer der modernsten Anlagen der World Games.
Intensive Vorbereitung – mit Rückhalt
In zentralen Lehrgängen in Frankfurt, Aalen und Dresden arbeiteten die Formationen in den vergangenen Monaten an Technik, Choreografie, Ausdruck, Kraft und mentaler Stärke. Bis zu 30 Trainingsstunden pro Woche – zusätzlich zu Schule oder Beruf – belegen das enorme Engagement. Unterstützung kommt auch von offizieller Seite: Daniel Blintsov und Carl Frankenstein sind Teil der Bundeswehr-Sportfördergruppe, zusätzlich werden Diana Lust und Blintsov durch die Deutsche Sporthilfe unterstützt – ein klares Zeichen wachsender Anerkennung.
DSAB begleitet mit medialem Special
Der Deutsche Sportakrobatik Bund begleitet die World Games mit einem umfassenden Medienspecial. In den kommenden Tagen werden die nominierten Formationen vorgestellt, Trainingsalltag und Hintergründe beleuchtet und Informationen rund um Zeitplan und Wettkämpfe bereitgestellt. Ziel ist es, nicht nur Fans zu informieren, sondern auch zu zeigen, wie viel Disziplin, Leidenschaft und Arbeit hinter einer solchen Teilnahme steckt.
Ein Meilenstein für die deutsche Sportakrobatik
Die Nominierung dreier Formationen ist nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch ein sichtbares Ergebnis eines konsequent aufgebauten Nachwuchs- und Leistungssystems in Deutschland. Die World Games sind mehr als ein Wettkampf – sie sind eine Bühne, auf der sich all die Anstrengungen und der Teamgeist der letzten Jahre zeigen. Und eines ist sicher: Team Deutschland hat sich seinen Platz unter den Besten der Welt verdient.