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Gedanken gehen schon in Richtung USA


Die deutsche Delegation reiste mit sechs Sportakrobaten (Daniel Blintsov, Pia Schütze, Lea Marie Petri, Gina de Vivo, Albrecht Kretzschmar, Tobias Vitera) zum World-Cup nach Rzeszow/PL. Die Titelkämpfe standen dabei bereits im Zeichen der im Juli stattfindenden World-Games. Mit den Finalplätzen 4, 4 und 5 kehrten Sportler & Verantwortliche durchaus zufrieden zurück. Zur gleichen Zeit bereitete sich der ebenfalls für die World-Games nominierte Deutschland-Vierer im heimischen Dresden intensiv auf die bevorstehenden Aufgaben vor.

Der Fokus gilt Birmingham. 

Die in der jüngsten Vergangenheit herausragenden und gleichzeitig sensationellen Platzierungen von Daniel Blintsov und Pia Schütze nährt in Deutschland natürlich die Hoffnung auf ein erfolgreiches Abschneiden bei den World-Games. Angesichts des aktuellen Eindrucks der beiden Sachsen darf man sogar von dem ganz großen Wurf träumen. Doch gerade bei den Mixed-Paaren ist eine enorme Leistungsdichte unter den weltbesten Nationen festzustellen. Hier entscheiden im Moment Kleinigkeiten und häufig auch die Tagesform. Trotzdem wäre es vermessen, eine Medaille von den beiden Ausnahmeathleten der deutschen Sportakrobaten von Grund auf zu erwarten. Birmingham wird definitiv kein Selbstläufer.

Unsere WG-Teilnehmer werden in den noch ausstehenden Trainingseinheiten und Wettkämpfen (u.a. der DM Schüler/Junioren in Baunatal) zeigen, dass sie auch dann brillieren, wenn der Druck steigt und die eingeplanten Schwierigkeiten geturnt werden.

Derweil braucht es aber auch das richtige Händchen von Nationaltrainer Igor Blintsov in enger Absprache mit den Heimtrainerinnen Petra Vitera, Nina Blintsov und Tanja de Sousa Freitas, wenn es um die richtige Taktik geht. Denn gerade die perfekt ausgerichtete Taktik brachte uns den World-Games Titel von Tim Sebastian und Michail Kraft ein. 

Noch lassen sich die Verantwortlichen nicht in die Karten schauen. Lässt man in Birmingham nur die Elemente turnen, die zweifelsfrei sitzen ? Wird der Verzicht auf Höchstrisiken unter Umständen auf Kosten von Erfolgschancen der einzelnen Formationen gehen ? Wie werden die anderen Nationen taktieren ? Fragen über Fragen… Wenn man den World-Cup in Polen noch einmal Revue passieren lässt und auch analysiert, wird schnell klar, dass Blintsov/Schütze in Technik und Artistik immer in den Top-3 platziert sind und häufig auch die besten Noten aufweisen. So werden alle Trainer der antretenden sechs Spitzenformationen die Qual der Wahl haben, entweder Elemente zu turnen oder unter Umständen wegzulassen. Doch selbst mit den schwierigsten Varianten in einer Übung ist ein Platz auf dem Treppchen im Finale alles andere als sicher. 

Für das Damenpaar Gina de Vivo und Lea Petri lief der World-Cup noch nicht ganz wie geplant. In den ersten beiden Übungen kamen sie nicht ganz fehlerfrei durch. Erst im Finale bekamen sie ihre Nervosität in Griff und konnten zeigen, welche Entwicklung sie bereits durchgemacht haben.

Für die beiden sind die verbleibenden Wochen bis zu den World-Games sicherlich ein Wettlauf mit der Zeit, um die notwendige Stabilität in ihre Übungen zu bringen. Igor Blintov ist zuversichtlich: „Ich will nicht mehr zurückblicken, sondern schaue positiv und optimistisch nach vorne“, sagt er und zählt dabei auch auf die Wirkung eines möglichen Adrenalinschubs bis hin zum wichtigsten Sportereignis eines jeden Sportlers.

Das Herrenpaar Albrecht Kretzschmar und Tobias Vitera nutzte den World-Cup um wichtige Erfahrungen im Seniorenbereich zu sammeln, denn alterstechnisch könnten die beiden Sportler noch 12-18 starten. Neue, schwierige Balanceverbindungen konnten erfolgreich im Wettkampf umgesetzt werden und im Finale ließen sie sogar das zweite ukrainische Herrenpaar hinter sich.

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