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Jetzt ist ein Umdenken gefragt!

Die deutsche Sportakrobatik steht in den nächsten Monaten vor einem möglichen Wendepunkt. Nach einer erfolgreichen Europameisterschaft mit insgesamt sechs Medaillen – darunter drei Mal Bronze bei den Senioren – und im Vorfeld der World Games in China, wird sich die Struktur der Nationalmannschaft wohl deutlich verändern. Viele etablierte Leistungsträgerinnen und -träger kündigen ihren Rückzug bzw. das Ende ihrer Karriere an bzw. haben bereits ihren Wettkampfanzug an den Nagel gehangen. Der dringend benötigte Generationenwechsel verlangt deshalb nach durchdachten Konzepten und gezielter Förderung.

Der Deutsche Sportakrobatik Bund (DSAB) wird und muss jetzt die Weichen stellen, um den internationalen Anschluss nicht zu verlieren. Eine zukunftsweisende Idee ist die Einrichtung eines oder mehreren festen Förderpools mit vier bis fünf vielversprechenden Nachwuchsformationen. Diese könnten gezielt betreut, langfristig aufgebaut und als Team zusammengeschweißt werden – sowohl sportlich als auch strukturell.

Mehr als Training – Förderung braucht Struktur und Sicherheit

Doch die Entwicklung auf der Matte allein reicht nicht aus. Ebenso wichtig sind die Rahmenbedingungen abseits der Halle. Die finanzielle Lage vieler Athletinnen und Athleten ist angespannt – gerade im Übergang vom Nachwuchs- in den Erwachsenenbereich. Während andere Nationen gezielt auf staatliche Förderung oder professionelle Strukturen setzen, fehlt es deutschen Sportakrobaten häufig an Planungssicherheit und existenzieller Unterstützung.

Hier müssen Bundeswehr, Polizei und Sportförderprogramme noch stärker eingebunden werden. Eine feste Verankerung von Sportakrobatikplätzen in den Förderstrukturen – etwa durch spezielle Kaderplätze oder Ausbildungspartnerschaften – könnte nicht nur die sportliche Entwicklung absichern, sondern auch den Verbleib im Spitzensport attraktiv gestalten. Ohne solche Perspektiven riskieren wir, Talente frühzeitig zu verlieren.

Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit als Schlüssel

Erfolg entsteht im Zusammenspiel. Deshalb ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Bundestrainer und seinem Team essenziell. Einheitliche Trainingskonzepte, abgestimmte Förderpläne und ein klarer Austausch sind die Basis dafür, dass eine neue Generation erfolgreich aufgebaut werden kann. Kommt es innerhalb des Pools zu Ausfällen, muss eine schnelle und gezielte Nachbesetzung erfolgen – ohne Qualitätsverlust.

Jetzt ist der Zeitpunkt, nicht nur sportlich, sondern auch strukturell neu zu denken. Die deutsche Sportakrobatik hat das Potenzial – sie braucht aber die nötigen Werkzeuge, um dieses in Zukunft auch entfalten zu können. Dann wird man weiterhin Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie bei World-Games für Deutschland gewinnen und die Lücke zu den Spitzennationen weiter verringern können.

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