Bei der Europameisterschaft in der Sportakrobatik in Luxemburg sorgte die deutsche Junioren-Damengruppe aus Arheilgen Malika Strack, Marlene Strack und Alisa Marahtanova mit ihrer Trainerin Charleen Nikoles für eine der emotionalsten und überraschendsten Geschichten des Tages. Ein echter Paukenschlag ! Mit einer technisch sauberen und extrem konzentrierten Dynamik-Übung sicherte sich das Trio in einem hochspannenden Finale die Bronzemedaille – hinter den starken Teams aus Großbritannien und Israel und vor den favorisierten Bulgarinnen.

Dabei stand der Start gestern auf der Kippe: Marlene Strack hatte sich kurz vor dem Ende des Podiumstrainings am Oberarm verletzt, ein Wettkampf-Aus drohte. Durch die schnelle und professionelle Arbeit unserer Physiotherapeutin Kathleen Nürnberger konnte womöglich Schlimmeres verhindert werden, sodass das Trio antreten konnte.
Besonders bemerkenswert ist, dass man in Arheilgen seit Jahren nicht unter den optimalsten Bedingungen, wie sie etwa an den Leistungszentren in Frankfurt oder Hoyerswerda herrschen, trainiert. Umso höher ist diese Medaille einzuschätzen – ein Erfolg, der durch Zusammenhalt, Disziplin und unerschütterlichen Glauben an die eigene Stärke erst möglich wurde.
„Im Sport ist alles möglich – auch wenn man nur eine geringe Chance hat, muss man an diese glauben und sie ergreifen“, lautete das treffende Fazit von Trainerin Charleen Nikoles, die mit ihrer Mutter Diana den neuen EM-Bronzegewinner trainiert. „Wir haben mit diesem Ergebnis wirklich nicht gerechnet. Wir müssen jetzt für meine Mutter erst einmal ein Quartier für die nächsten Tage suchen. Wer weiss, was jetzt noch möglich ist“, so Nikoles weiter. Diese Bronzemedaille ist nicht nur ein Meilenstein in der persönlichen Karriere von Malika Strack, Marlene Strack und Alisa Marahtanova, sondern auch der perfekte Start für unsere Senioren am morgigen Gründonnerstag.

Junioren_DP zeigen Nerven
Am heutigen ersten Wettkampftag der Europameisterschaft starteten die Junioren Damenpaare mit ihrer Balance-Übung. Leider konnten beide Formationen mit Mira Spieß und Charlotte Kallai aus Wilhelmshaven und Emilia Braham und Liana Bruch aus Baunatal ihr volles Potenzial nicht abrufen. Klappten beim Einturnen noch alle Elemente bei beiden Formationen perfekt, so war die Nervosität auf der Wettkampffläche spürbar und führte zu einigen Unsicherheiten in der Ausführung ihrer einzelnen Elemente. On Top wurden beide Formationen vom Kampfgericht mit Zeitfehlern bestraft, die somit keine bessere Wertung zuließen. Infolgedessen reichte es nicht für den Einzug ins Finale der besten Acht. Wilhelmshaven landete am Ende auf Platz 14, Baunatal auf dem Platz dahinter, vor Polen. Trotz der Enttäuschung bleibt der Blick nach vorn gerichtet. Auch wenn es schwer fällt …Mund abputzen und weiter geht es ! Abgerechnet wird am Ende !Beide Damenpaare haben schon am Freitag mit ihrer Dynamik-Übung die Chance, sich mit einer starken Leistung zurückzumelden.


Caroline Wieland, Lea Schubert & Lotte Tröster scheitern knapp
Die Hoyerswerda-Damengruppe um Caroline Wieland, Lea Schubert & Lotte Tröster lag lange mit ihrer Wertung von 26,900 Punkte und einer sauberen Übung auf dem ersten Rang. Das Trio von Trainer Sergej Jeriomkin turnte jedoch aufgrund einer Verletzung bei Lea Schubert wesentlich verhaltener als gewohnt. Erst als die Formationen aus Israel (27.500) und Azerbaijan (27.440) zwischenzeitlich die Führung übernahmen, erhielt man das Gefühl, es könnte doch noch knapp werden. Am Ende hätten die 26.900 Punkte für den Einzug in das Finale der besten acht Formationen gereicht. Aber an diesem Tag hatte die Damengruppe aus Arheilgen die Nase knapp vorn und zog in das heißbegehrte Finale ein. Der Rest ist Geschichte.

Im abschließenden Teammeeting zeigte sich Bundestrainer Igor Blintsov hin und hergerissen von den Leistungen seiner Schützlinge bei den Junioren, sieht sein Team aber immer noch mit guten Chancen.
Der Countdown für die Senioren läuft: Entscheidende Tage stehen bevor
Ab morgen startet dann die Europameisterschaften auch endlich für unsere sieben Spitzen-Formationen. Die Coque-Arena wird sich dann spätestens in das Zentrum der internationalen Akrobatikszene mit den besten Formationen Europas bzw. der Welt verwandeln. Mit Spannung wird erwartet, wie die deutsche Senioren-Delegation nach dem grandiosen EM Jahr 2023 mit dem Gewinn von 10 Medaillen abschneiden wird. Nach der heutigen Trainingseinheit zeigte sich das Team gut vorbereitet, hochmotiviert und präsentierte sich souverän, selbstbewusst und bereit, die kommenden Wettkampftage erfolgreich anzugehen.
Startzeiten für morgen:
13:47 Uhr Paula Rakers und Lena Börner
14:35 Laura Karczmarzyk und Leni Ohlsen
14:57 Uhr Daniel Blintsov und Diana Lust
16:24 Uhr Hannes Woitass und Lyven Strempel
17:15 Andreas Benke, Pascale Dreßler, Carl Frankenstein und Aaron Borck
17:25 Lisa Konrad, Luisa Schuldt-Iturri und Pauline Fuchs
17:55 Tia Gazsi, Anna Jesse und Tara Engler
Weltweite Aufmerksamkeit durch Livestreams und TV
Die Wettkämpfe in Luxemburg werden weltweit im Fernsehen und per Livestream übertragen. Fans auf der ganzen Welt können die aufregenden Momente hautnah miterleben und unser Team von zu Hause aus unterstützen. Ein globales Publikum fiebert mit – und wir drücken die Daumen, dass die deutsche Mannschaft glänzen wird!
Livestream: https://www.gymtv.online/subscribe
Fotos: Felix Kuntoro/DSAB – Alle Rechte vorbehalten