DSAB-aktuell

Deutsche Meister erst wieder 2021 !

Der DSAB sagt für 2020 alle Deutschen Meisterschaften incl. der Deutschen Bestenermittlung ab ! Die nächsten Deutschen Meister werden erst wieder 2021 gekürt werden können.

Die Corona-Pandemie hat Sportdeutschland fest im Griff. Seit Wochen, um nicht zu sagen seit einigen Monaten, flimmern statt Live-Sportereignissen vermehrt Wiederholungen der besten Sportmomente aus den vergangenen Jahrzehnten über unsere Bildschirme. Nahezu alle Veranstaltungen des Sportjahres 2020 wurden verlegt, wenn nicht sogar abgesagt. So auch die Weltmeisterschaften in der Sportakrobatik mit ihrem Austragungsort Genf/CH.

Nun hat auch der DSAB in der letzten Woche eine Entscheidung getroffen, um seinen Vereinen, Sportlern und Trainern etwas Planungssicherheit zu geben:

Aufgrund der immer noch unübersichtlichen Entwicklung im Zuge der Corona-Pandemie, den unterschiedlichen Maßnahmen und Beschränkungen der einzelnen Bundesländer zur Eindämmung bzw. zum weiteren Schutz vor Neuinfektionen sowie einer nicht auszuschließenden Wettbewerbsverzerrung, werden alle Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr abgesagt !

So weh es auch tut, dass alle Deutschen Meisterschaften im Jahr 2020 aufgrund des COVID-19-Virus gestrichen werden mussten, hält Präsident Oliver Stegmann die Absage für die richtige Entscheidung. „Wir haben innerhalb unseres Präsidiums lange und intensiv darüber konstruktiv diskutiert. Leider ließ sich keine sichere Alternative finden, um die Gesundheit aller beteiligten Personen im Rahmen einer solchen Veranstaltung zu gewährleisten sowie ein unkontrollierbares Risiko negativ auszugrenzen. Für uns steht die Unversehrtheit aller unserer Mitglieder sowie deren Familien im Vordergrund und wir werden deshalb alles unterlassen, was dies gefährden könnte. Auch wenn in vielen Bundesländern wieder ohne Einschränkungen leistungsbezogen trainiert werden kann, wird dadurch nicht für alle Sportakrobaten in Deutschland gleichermaßen die Basis geschaffen, sich im selben Maße auf die DM vorzubereiten, was letztlich auch eine Chancenungleichheit bewirkt. Das gilt es zu vermeiden. Ein Dank geht an alle Ausrichter 2020, die bis zum letzten Moment an den Vorbereitungen gearbeitet und mit den Landesverbänden gemeinsam auf die Durchführbarkeit der Meisterschaften gehofft haben.“

Hannes Schenk_Sportdirektor: „Nach reiflichen Überlegungen und unter Berücksichtigung der immer noch unübersichtlichen Entwicklung im Zuge der Corona-Pandemie, haben wir uns für die Absage aller DSAB-Meisterschaften in diesem Jahr entschieden. Dieser schwere Entschluss wurde unter Einbeziehung der Landesverbände, Kampfrichter und Ausrichter getroffen. Wir blicken hoffnungsvoll auf das Wettkampfjahr 2021 und danken allen, die bis zuletzt an den Vorbereitungen der Meisterschaften gearbeitet haben.“

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Erster Kaderlehrgang zu Corona-Zeiten !

Zum ersten Mal fand im Landkreis Ammerland im Nordwesten Niedersachsens, genauer gesagt in der Kreisstadt Westerstede, in der letzten Woche ein Bundeskaderlehrgang statt. An insgesamt vier Tagen trainierten die von Bundestrainer Igor Blintsov und Sportdirektor Hannes Schenk insgesamt 15 nominierten Athleten und Athletinnen aus Hoyerswerda, Riesa, Oldenburg sowie Erbstetten und Nieder-Liebersbach am neuen Leistungsstandort des Schwarz-Weiss Oldenburg, im Nahbereich des Hössensportzentrums.

Sportdirektor Hannes Schenk: „Dieser Lehrgang war ein wichtiger Schritt für uns im Umgang mit der Pandemie. Wir haben gezeigt, dass unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften unsere Sportart weiter ausgeübt werden kann. Ich war beeindruckt von der mentalen und physischen Form der Kadersportler. Trotz fehlender gemeinsamer Trainingsstunden während des Lockdowns waren die Formationen hochmotiviert und in einer starken Verfassung. In den nächsten Monaten sind weitere solcher Lehrgänge geplant. Ich freue mich sehr, dass wir über diese Maßnahmen unsere Athleten erreichen werden und ihnen eine Perspektive bieten können.“

Bundestrainer Igor Blintsov: „Ich freue mich, dass wir endlich den ersten Bundeskaderlehrgang durchführen konnten. Die Sportler haben sich trotz der Pandemie und des daraus resultierenden Trainingsrückstandes in einer guten Verfassung gezeigt. Dank der Unterstützung durch die Heimtrainer Nina Blintsov, Christiane Karczmarzyk und Sergej Jeriomkin sowie der DSAB-Choreografin Anna Matyskina wurde intensiv an bestehenden und neuen Elementen gearbeitet. Ich sehe noch sehr viel Potential in meinen Athleten und wenn wir weiter hart arbeiten, sollten wir gut in das so wichtige kommende Jahr 2021 mit WM und EM starten können.

Das Trio Holdefer/Winter/Beaupré ist eine Startgemeinschaft der SKG Erbstetten (Holdefer/Winter) und der SVG Nieder-Liebersbach (Beaupré)

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Petra WACHTER verabschiedet sich in den Ruhestand !

TV Ebersbach sucht Nachfolger/in…..

Petra WACHTER langjährige & erfolgreiche Cheftrainerin des TV Ebersbach wird Ende 2020 ihre Laufbahn beenden. 
Aus diesem Grunde suchen nun die Verantwortlichen zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen neuen Cheftrainer (m/w/d) auf 450 € Minijob-Basis für die Übernahme der Abteilung Sportakrobatik, die vom Anfänger bis zum Wettkampfsportler auf internationaler Ebene alles vereint. Nach Absprache mit dem Verein wäre es auch durchaus möglich, den bestehenden Trainingsumfang und die Ausrichtung der Abteilung neu zu definieren.
Je nach Qualifikation und Ausbildung kann sich der Verein auch eine umfangreichere Beschäftigung vorstellen.


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Trauer um Horst Stephan

Am 14. Juli 2020 ist Horst Stephan, Ehrenmitglied und Ehrenabteilungsleiter der SVG Sportakrobaten, im stolzen Alter von fast 91 Jahren, nach einem von sport- und vereinsgeprägtem Leben, friedlich für immer eingeschlafen. Mit ihm verliert nicht nur die SVG, sondern auch der Vogelschutzverein und die Freiwillige Feuerwehr Nieder-Liebersbach ein sehr geschätztes Mitglied.

Die Sportakrobaten beklagen mit dem Ableben von Horst Stephan den Verlust ihres Gründers, eines Visionärs seiner Sportart und die gute Seele der Abteilung. Den Platz, den er jahrelang bei fast jedem Training in der Sporthalle mit seiner interessierten Art und Anwesenheit ausfüllte, bleibt nun für immer leer. Seinen letzten Auftritt hatte er im September 2019, bei dem Turnier das seinen Namen trägt, dem 9. Horst Stephan Pokalturnier.
Stephan war Gründer, Abteilungsleiter, Trainer, Kampfrichter und Betreuer der SVG Sportakrobaten. Unter seiner Obhut reiften viele Sportler/innen zu wahren Spitzenkönnern ihres Fachs heran und machten „ihr kleines Dorf“ zu einer Hochburg ihrer attraktiven Sportart und weit über die Landesgrenzen hinweg bekannt. Sein Name bürgte für Qualität und hohes, sportliches Niveau.

Horst Stephan wurde am 24. August 1929 in Nieder-Liebersbach geboren und ist in dem Haus aufgewachsen, in dem er mit seiner Frau Gertrud bis zu seinem Tode gelebt hat. Dort zogen sie gemeinsam ihre drei Kinder groß und erfreuten sich zudem über fünf Enkelkinder und zwei Urenkelkinder. Sein Urgroßvater, seines Berufes Waldschütz, vererbte ihm wohl die Liebe zur Natur und zum Holz. So erlernte Horst den Beruf des Schreiners und arbeitete als Modellschreiner in der Stuhlfabrik Welzel in Birkenau.

Sportlich geprägt durch seinen Vater (er war Sportler im damaligen Kraftsportclub 1911) spielte Horst zunächst Handball und wechselte nach dem Krieg in den Bereich Schwerathletik, in der neugegründeten SVG. Dort agierte er als Ringer und Gewichtheber und ließ sich schon früh von den älteren Sportlern in den Pyramidenbau einführen. Während er die Ringerjugend trainierte, baute er systematisch den Kunstkraftsport auf. Bereits 1965 ermöglichte seine hervorragende Trainerarbeit die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften. Die ersten Früchte seiner unermüdlichen Arbeit durfte er bereits zwei Jahre später mit dem Titelgewinn von Heinz und Richard Andolfatto, „die 2 Santos“, ernten und begründete damit die erfolgreiche Ära der Kunstkraftsportler der SVG. Um „seinen“ Sport einem breiten Publikum näher zu bringen, organisierte er ab 1966 die Sport- und Akrobatikschau am Ostersonntag, ganze 21 Jahre lang. Dies und die bejubelten Auftritte bei den Herbstsportfesten, bewogen Horst Stephan 1970 die selbstständige Abteilung Kunstkraftsport innerhalb der SVG zu gründen. Dieser stand er bis 1986 als Abteilungsleiter vor und während sich der Kunstkraftsport hin zur modernen Sportakrobatik entwickelte, führte er seine Sportler zu insgesamt 30 Deutschen Meistertiteln in verschiedenen Disziplinen. Etliche Berufungen von Sportlern der SVG in die deutsche Nationalmannschaft und Teilnahmen an internationalen Wettkämpfen durfte er zudem zu seinen Erfolgen zählen.

„Wir sind nie in Urlaub gefahren“, erzählte er einmal und dennoch ist er so weit gereist wie nur wenige seiner Generation. Als Trainer und Kampfrichter begleitete er seine Sportler in 34 Länder Europas, Asien und Amerikas.

Auch als Funktionär war Horst Stephan aktiv. Neben seiner Abteilungs- und Trainertätigkeit engagierte er sich im Hessischen Sportakrobatik Verband (HSAV). Er war 9 Jahre Jugendleiter (1969-1978), 9 Jahre Landessportwart (1977-1986) und von 1986-1995 Vizepräsident des HSAV. 1975 erwarb er die Bundeslizenz und 1977 die internationale Lizenz als Kampfrichter. Nach ungezählten nationalen und 35 internationalen Einsätzen beendete er nach 31 Jahren 2001 dieses Amt. Es entwickelten sich unzählige Kontakte und Freundschaften und bildeten auch die Basis für 5 Länderkämpfe mit Bulgarien (2x), Polen (2x) und Ungarn, die in der Großgemeinde Birkenau stattfanden. Gleiches galt für die Sportakrobatikgala und den Kulturaustausch mit der Chinesischen (2x) und Russischen Nationalmannschaft (4x).

Seit 2010 trägt die SVG jährlich ein nationales Sportakrobatikturnier aus das seinen Namen trägt – ein Geschenk der Abteilung zu seinem 80. Geburtstag.
Über 70 Jahre hat sich Horst Stephan immer wieder für den Sport eingesetzt und sich dabei auch fürsorglich um den Nachwuchs gekümmert. Er ist ein Vorbild an ehrenamtlichen Einsatz und ein Anreiz für Trainer und Abteilungsmitglieder im Verein ihm nachzueifern. Zahlreich sind auch die Ehrungen die Stephan in seinem Leben erfahren durfte. So ist er Träger der silbernen Ehrennadel des Deutschen Sportakrobatik Bundes (DSAB) sowie Ehrenmitglied im Hessischen Sportakrobatik Verband (HSAV) und des DSAB. Ihm wurde die Goldplakette des Innenministers von Rheinland-Pfalz, die Goldmedaille des französischen Sportakrobatikverbandes und der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen.
Besonders stolz war Horst Stephan aber auf die Auszeichnung mit Leistungsplakette in Silber der Deutschen Olympischen Gesellschaft, die ihm 1995 bei der Sportakrobatik-Gala in Birkenau überreicht wurde.

Anlässlich seines 85. Geburtstages bekam er die silberne Ehrenplakette der Gemeinde für herausragende Verdienste von Bürgermeister Helmut Morr überreicht. Bleibt noch zu erwähnen, dass ihm alle Ehrungen, die die SVG zu vergeben hat, verliehen wurden.
Wir werden Horst in ehrenvoller und dankbarer Erinnerung behalten. Seiner Familie gehört in diesen schweren Stunden unsere Anteilnahme.

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Corona treibt Digitalisierung im DSAB voran !

Die Digitalisierung verändert alle Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft. Sie macht auch aktuell keinen Halt vor dem Sport und dem DSAB und bietet so zahlreiche Chancen und Herausforderungen.

Schon in naher Zukunft sollen Trainer, Sportler und Kampfrichter immer mehr Angebote und Dienstleistungen beim DSAB online beantragen und abrufen können. Der DSAB arbeitet bei der Umsetzung intensiv mit dem WSAV zusammen.

So sollen u.a. die Weiterbildungsmaßnahmen 2020 für Trainer online über Zoom-Meetings abgehalten werden.

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Trainerfortbildung 2020

Aufgrund der unterschiedlichen Beschränkungen in den Bundesländern hat das gemeinsame Ausbildungsteam des DSAB und des WSAV die Trainerfortbildung für das Jahr 2020 angepaßt. Neben einem Theorieteil mit einem Webmeeting am 11.07.2020 und einem E-Learning-Teil, soll im November eine praktische Fortbildung stattfinden.

Die betreffende Ausbildung ist für die Erhaltung der Trainerlizenz (A, B, C) Voraussetzung, sollte diese in 2020 ablaufen. 

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Wie geht es weiter… ?

Der DSAB berät aktuell über eine angemessene Fortführung der Wettkampfsaison 2020.

Um Ausrichtern von anstehenden Wettkämpfen und Meisterschaften, Vereinen, Trainern und Sportlern eine Orientierung zum weiteren Wettkampf- und Meisterschaftsbetrieb zu geben, hat der DSAB unter Bewertung der Vorgaben der Bundes- und der einzelnen Landesregierungen entschieden, dass aufgrund der dynamischen Verbreitung des neuartigen Coronavirus die im Verantwortungsbereich des DSAB stehenden Wettkampfveranstaltungen zunächst auf unbestimmte Zeit ausgesetzt werden.

Der DSAB wird die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen und sich bemühen, in Anbetracht der Situation eine für alle Athletinnen und Athleten befriedigende Lösung zu finden.

Dies kann jedoch nur gelingen, wenn der notwendige Entscheidungsprozess für die Durchführung der Deutschen Meisterschaften 2020 mit viel Geduld und Augenmaß vorangetrieben wird. Unter Berücksichtigung einer möglichen Wettbewerbsverzerrung könnte eine Umsetzung frühestens im letzten Quartal des Jahres erfolgen.

Die Gesundheit unser Akrobaten, Trainer und Kampfrichter muss derzeit im Vordergrund stehen, damit wir unseren Sport hoffentlich bald wieder ohne jegliche Einschränkungen ausüben können.

Das Präsidium um Sportdirektor Hannes Schenk bittet um Verständnis, noch keine abschließende Entscheidung treffen zu können. „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir weder Termine, noch die vorgesehenen Wettkämpfe für eine mögliche Fortsetzung der Saison nennen, geschweige denn festlegen. Wir führen natürlich derzeit diverse Gespräche mit Verantwortlichen der Vereine sowie mit Ausrichtern, um jede Möglichkeit ins Kalkül ziehen zu können. Sicher wird sein, dass der DSAB keine Alleingänge losgelöst von der Politik und Wissenschaft beschreiten wird!“, so Hannes Schenk.

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Jetzt ist es leider endgültig… Tim Sebastian und Michail Kraft beenden ihre Karriere!

Sie sind die erfolgreichsten und schillerndsten Persönlichkeiten, die die deutsche Sportakrobatik jemals hervorgebracht hat. Mit dem Gewinn der World Games 2017 und den Europameisterschaften im letzten Jahr in Israel haben die beiden Sachsen Geschichte geschrieben. Nie zuvor waren deutsche Sportakrobaten derart erfolgreich und haben die Sportakrobatik in Deutschland, Europa und gar in der ganzen Welt so geprägt. Ihr Rücktritt kam zwar für den ein oder anderen nicht überraschend, doch die Deutsche Sportakrobatik wird sich jetzt mehr als schütteln müssen, um diese riesige Lücke in der Zukunft schließen zu können. Tim und Michail hinterlassen riesige Fußstapfen, die es jetzt zu füllen gibt.

Ganz Sportakrobatik-Deutschland verneigt sich ehrwürdig und im tiefsten Respekt vor zwei ihrer ganz Großen und bedankt sich für die tollen und herausragenden Jahre. 

Beide wären allerdings nicht sie selber, ließen sie die Tür nicht doch noch einen kleinen Spalt geöffnet, um die deutsche Sportakrobatik, dann womöglich in einer anderen Position bzw. Funktion, weiter nach vorne zu bringen.

Erste Stimmen zum Karriereende:

Igor Blintsov:

Diese Entscheidung kam für mich nicht sehr plötzlich. Wir haben bereits viele Gespräche miteinander geführt, wie sie sich die Zukunft vorstellen. Die WM 2020 sollte der letzte große internationale Auftritt für die Beiden werden. Ich wünsche Tim und Michail alles Gute für die Zukunft. Für mich heißt es jetzt, hart mit den Athleten zu trainieren, die schon in den Startlöchern für internationale Aufgaben stehen!

Oliver Stegemann:

Nun ist also der Tag gekommen: Tim Sebastian und Michail Kraft treten zurück und beenden ihre Laufbahn. Damit verabschiedet sich das erfolgreichste Paar, die erfolgreichste Formation, die Deutschland je hatte. Eigentlich war geplant, dass sie an diesem Wochenende bei der Weltmeisterschaft in Genf zum letzten Mal an den Start gehen und für Deutschland um eine Medaille und die Qualifikation für die WorldGames kämpfen. Corona hat uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht – und so endet eine großartige Karriere ohne den gebührenden Abschluss…Das soll die Erinnerung an die Karriere dieser beiden jungen Männer aber nicht überschatten. Sie haben international Erfolge gefeiert und Platzierungen erreicht, die vor ihnen für deutsche Sportlerinnen und Sportler unerreichbar erschienen. Der Höhepunkt war natürlich der 25. Juli 2017, als die beiden den Wettkampf ihres Lebens hinlegten und mit der Goldmedaille krönten. Noch nie hatten deutsche Sportlerinnen und Sportler bei den WorldGames eine Medaille erreichen können. Zu weit ist normalerweise die Konkurrenz der Profi-Nationen enteilt. Aber nicht für dieses Paar. Und nicht an diesem Tag. Es deutete sich schon in der Qualifikation an, aus der die Beiden nach hervorragenden Übungen mit sehr guten Wertungen als Zweite ins Finale gingen. Und der Rest ist Geschichte. Mit einer Übung, die ich heute noch manchmal sehe, wenn ich etwa Motivation brauche, und bei der ich heute noch Gänsehaut bekomme, konnten sie am Ende das russische Paar knapp aber verdient hinter sich lassen. Noch heute unfassbar. In der Zeit nach Corona werden wir sicher noch Gelegenheit haben, Tim und Michail in allen Ehren zu verabschieden. Für heute bleibt es mir als Präsident des DSAB, mich bei Michail und Tim ganz herzlich zu bedanken für die vielen grandiosen Auftritte, mit denen sie der deutschen Sportakrobatik neue Horizonte eröffnet haben. Dabei will ich auch die vielen Menschen mit in meinen Dank einschließen, die Michail und Tim auf dem Weg begleitet haben. Stellvertretend will ich nennen von den Heim- und Jugendtrainern Petra Vitera und Nina Blintsov; den vielen Trainerinnen und Trainern, die auf dem Weg geholfen haben und ihren Anteil hatten bis hin zum Meistertrainer der Beiden, Igor Blintsov. Ebenfalls danken möchte ich dem Dresdener Sportclub und dem Unterstützerverein sowie den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die eine solche Erfolgsgeschichte nicht möglich ist.  Besonderer Dank gebührt dem SC Riesa und dem ganzen Unterstützerteam dort, die es Tim, Michail und ihrem Trainer ermöglicht haben, zu jeder denkbaren und undenkbaren Zeit in die Halle zu gehen, um Schule, Studium und Training unter einen Hut zu bringen. In der Zeit nach Corona werden sich viele Dinge neu sortieren; zu dieser neuen Realität gehört nun auch, dass Tim und Michail nicht mehr aktiv sind. Ich wünsche den Beiden alles Gute auf ihrem weiteren Weg und hoffe, dass sie der Sportakrobatik in Zukunft in anderer Rolle erhalten bleiben. 

Vielen Dank, Männer!

Bernd Hegele:

Mit Tim und Michail beenden die erfolgreichsten Sportakrobaten Deutschlands ihre Karriere. Überraschend und doch vorhersehbar hören sie auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn auf. Die beiden sind ein Paradebeispiel dafür, was man mit Ehrgeiz, Fleiß, Talent und Willen in unserem Sport erreichen kann. Ich wünsche den Beiden für die Zukunft alles Gute und hoffe, dass sie unserem Sport in irgend einer Form erhalten bleiben.

Dieter Mertes:

Zwei außergewöhnlich erfolgreiche Sportler beenden ihre aktive Laufbahn. Tim Sebastian und Michail Kraft waren in den letzten Jahren das Aushängeschild des DSAB. Mit dem Gewinn der Goldmedaille bei den World Games 2017, womit keiner gerechnet hatte, erkämpften sie sich eine hohe Anerkennung in der nationalen und internationalen Sportakrobatikwelt. Gleichzeitig waren sie aber auch sehr erfolgreich bei Welt- und Europameisterschaften. Der DSAB partizipierte an diesen Erfolgen sehr, denn aufgrund der Teilnahme an den World Games und des Gewinns der Goldmedaille wurden die Zuwendungen des BMI deutlich erhöht. Der Deutsche Sportakrobatik Bund hat den beiden Sportlern viel zu verdanken und verneigt sich vor ihnen. Wir können nur hoffen, dass sie unserer schönen Sportart auch weiterhin in irgendeiner Form erhalten bleiben und wünschen ihnen auf ihrem weiteren Lebensweg alles Gute.

Frank Böhm:

Danke für Eure großartigen Leistungen, für viele großartige Momente, die Ihr uns und unserer schönen Sportart über viele Jahre verschafft habt! Alles Gute für Euch Beide und bis demnächst, vielleicht als Trainer oder Kampfrichter! Würde mich persönlich sehr freuen.

Albert Jung:

Zwei Ausnahmeathleten verlassen die nationale und internationale Bühne. Wir werden Eure Weltklasseleistungen sehr vermissen. Dass ich Euch auf dem langen Weg Eures Erfolges begleiten durfte, war mir stets ein große Freude. Dafür möchte ich mich herzlich bei Euch bedanken und hoffe, Euch weiterhin in unseren Reihen anzutreffen!

Otto Schröder:

Mit Tim und Michail beenden zwei herausragende Sportakrobaten ihre Laufbahn. Für viele Sportakrobatinnen und Sportakrobaten sind die Beiden ihre Vorbilder. Die Sportjugend wünscht Ihnen alles Gute für die Zukunft.

Hannes Schenk:

Tim und Michail haben mit ihrer außergewöhnlichen Karriere mehr als nur Medaillen und Pokale erturnt. Sie waren unser Fabian Hambüchen. Die herausragenden Persönlichkeiten, die national und international für ein neues Erscheinungsbild der deutschen Sportakrobatik stehen. Harte Arbeit, bedingungslose Hingabe und absolutes Teamwork verkörperten ihre Übungen. Tim und Michail haben eine Entwicklung angestoßen, die vielen Athleten & Athletinnen in Zukunft zu Höchstleistungen verhelfen wird. Sie bleiben Vorbilder und machen Mut. Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft.

Rolf Naumann & Frank Schöninger

Die erfolgreiche Laufbahn von Tim & Michail entsprang einer sehr erfolgreichen Zusammenarbeit von Trainern des DSC und SC Riesa sowie unserem Bundestrainer Igor Blintsov.
Wir bedauern sehr, dass das beste Deutsche Herrenpaar leider seine Laufbahn beendet hat. Micha und Tim werden für alle Akrobaten des SC Riesa immer Vorbilder bleiben. Ihre tägliche Anwesenheit in unserer Halle, gepaart mit der Qualität und Ausdauer in ihrer Trainingsarbeit, werden positive Spuren hinterlassen.
Wir bedanken uns für eine tolle Zeit. Ein besonderer Dank an Igor, Nina und Inna!

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Tim Sebastian & Michail Kraft: Deutschlands erfolgreichste Sportakrobaten beenden ihre Karriere

DSC-Presseinformation Sportakrobatik / 29. Mai 2020

Es war eine der bislang schwierigsten Entscheidungen seines Lebens. Doch nun fühle er sich von Tag zu Tag besser damit, sagt der Dresdner Sportakrobat Tim Sebastian. Nach fast 22 Jahren in diesem Metier beendet der Athlet vom Dresdner SC seine Karriere. Damit treten Deutschlands erfolgreichste Sportakrobaten nach dem EM-Titel 2019 und dem Gewinn der World Games 2017 von der große Bühne ab, denn auch sein Riesaer Partner Michail Kraft beendet seine Laufbahn.

„Wir hatten auf das große Ziel WM hintrainiert und waren topfit. Durch die Corona-Pandemie wurde die Weltmeisterschaft nun um mehr als ein Jahr auf Juni 2021 verschoben. Wir wissen nicht, was in den kommenden Monaten passiert und wir haben eine mehr als zweimonatige Pause in unserem Individualtraining gehabt. Das gab es in unseren fünfeinhalb gemeinsamen Jahren nie. Ich habe diesen Sport immer zu 110 Prozent gelebt. Aber nun war ich mir nicht mehr sicher, ob ich es schaffe, dieses hohe Niveau über ein weiteres Jahr lang aufrechtzuerhalten“, sagt der 25-Jährige.

Mit dem Gewinn der World Games 2017 und dem Sieg bei den Europameisterschaften 2019 hatten die beiden Sachsen Geschichte geschrieben. Nie zuvor waren deutsche Sportakrobaten derart erfolgreich. Bei den Weltmeisterschaften, die an diesem Wochenende in Genf geplant waren, wollten sie sich ihren letzten Traum erfüllen – WM Edelmetall. „Wir haben bis auf dieses Ziel alles erreicht. Nach Platz 6 und Platz 7 bei den letzten beiden Weltmeisterschaften wollten wir diesmal nach Edelmetall greifen. Aber die Weltspitze ist sehr eng beieinander, es kommen immer wieder neue Paare hinzu und wir wissen, dass wir uns vom Leistungsniveau kaum noch steigern können. Wir sind an unserem Zenit angekommen. Wenn das dann 2021 nur zu Platz vier oder schlechter reichen würde, wäre das eine riesige Enttäuschung. Wir wollten immer auf unserem höchsten Punkt aufhören“, gibt Tim Sebastian Einblicke in seine Gedankenwelt.

Ein weiterer Grund für seine Entscheidung: Im kommenden Jahr steht für den Studenten des Bauingenieurwesens an der HTW Dresden das Diplom an. „Das hat eine hohe Priorität und ich habe gemerkt, dass ich für das Studium mehr Zeit und Kraft benötige“, erklärt der Dresdner, der als Werksstudent beim Bauunternehmen George Bähr tätig ist und die Aussicht auf eine Übernahme nach seinem Diplom hat.

Auch wenn er noch keine konkreten Pläne hat, so will Tim Sebastian seiner Sportart erhalten bleiben. In den kommenden Monaten wird er in der DSC-Halle abtrainieren. „Ich möchte auf jeden Fall mit der Sportakrobatik in Verbindung bleiben und lasse mich auch ein wenig überraschen, welche Ideen und Möglichkeiten für mich eventuell entstehen.“

Für den DSC war Tim Sebastian das Aushängeschild einer extrem erfolgreichen Abteilung. Unter Cheftrainerin Petra Vitera hatte sich Tim Sebastian zu einem Weltklasse-Athleten entwickelt, bis er 2015 in Riesa bei Bundestrainer Igor Blintsov seine gemeinsamer Karriere mit Michail Kraft startete. „Wir bedauern seinen Rücktritt sehr, aber wir können seine Gründe absolut nachvollziehen und hoffen natürlich, dass Tim uns erhalten bleibt“, sagt DSC-Abteilungsleiterin Birke Tröger.

Die Lücke, die Tim und Michail hinterlassen, ist erst einmal groß. Doch beim DSC wie auch im Deutschen Sportakrobatik Bund arbeiten zahlreiche Formationen daran, einen ebenso erfolgreichen Weg einzuschlagen. „Ich sehe viel Potenzial. Die Professionalisierung in unserem Verband schreitet immer schneller voran. Wir haben gezeigt, was in Deutschland möglich ist. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Partner bedanken, die mich auf meinem Weg begleitet haben. In dieser nichtolympischen Sportart, die wenig öffentlich gefördert wird, waren wir für die Unterstützung unserer Sponsoren wie der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, unserer Vereine oder auch der Landeshauptstadt Dresden sehr dankbar.“

Größte Erfolge Tim Sebastian:

Gewinn der World Games 2017
Europameistertitel in der Balance, 2019
EM-Bronze im Mehrkampf 2019
EM-Bronze 2015 und 2017
Platz 6 WM 2016
Platz 7 WM 2018
Weltcups 2016 bis 2019: 4x Silber, 3x Bronze (Weltrangliste Rang 2 im Jahr 2019)
Bronze bei der Jugend-EM 2011 (mit Rosa Löhmann)
49 Mal dt. Meister