Vor Beginn des ersten Wettkampftages präsentierten sich die Vereine auf der Wettkampfmatte. Foto: Felix Kuntoro

Ein Fest der Sportakrobatik – drei Tage sportliche Höchstleistung 

Teilnehmer aus vier Ländern beeindruckten in der Oberstadt Sporthalle beim 23. Internationalen Gutenberg-Pokal des SAV Mainz-Laubenheim 

Internationaler Sportakrobatik-Wettkampf in Mainz 

40 Vereine aus vier Ländern demonstrieren ihre sportlichen Fähigkeiten beim Gutenberg-Pokal des SAV Mainz-Laubenheim 

Drei Tage voller sportakrobatischer Höchstleistungen und internationaler Freundschaften: Der 23. Internationale Gutenberg-Pokal in Mainz bot neben sportlichem Wettkampf auch Zeit und Raum für Spaß und Miteinander 

Von Nadja Anthes-Ploch 

Drei Tage lang Sportakrobatik – der 23. Internationale Gutenberg-Pokal des Sport + Akrobatik 1999 Vereins (SAV) Mainz-Laubenheim ist seinem Ruf gerecht geworden. 40 Vereine aus Italien, Großbritannien, Deutschland und der Schweiz reisten mit rund 500 Sportlerinnen und Sportlern sowie zahlreichen Unterstützern nach Mainz und zeigten von der Nachwuchsklasse bis zum Leistungssportbereich das Ergebnis ihres Trainings in der gut besetzten Sporthalle des Oberstadt Gymnasiums. 

Das Junioren-Trio des SAV mit (von links, unten) Lina Jüttner, Tamara Ploch und Emilija Bajric (oben) bei ihrer Kombi-Übung im Finale. Foto: Felix Kuntoro

Hohes Niveau in den Leistungsklassen 

Bei so vielen Formationen und Klassen können hier nicht alle Sieger genannt werden, die vollständigen Siegerlisten sind auf der Website www.sav-laubenheim.de eingestellt. Exemplarisch fielen bei den Frauen-Paaren (Age Group 12-18) Celina Metzger und Ilina Buss, VfL Sindelfingen, auf, die mit 26,000 Punkte in Balance Gold holten, im Finale gab es noch einmal Silber mit der Kombi-Übung und in Dynamik Platz 4. Dort waren es Eintracht Frankfurt (Anna Dorigatti/Lisa Schinko), SKG Erbstetten (Romy Höfgen/Sara Hitzel) und DJK TSV Kersbach/SV DJK Eggolsheim (Sina Müller/Julia Schmitt), die Gold, Silber und Bronze untereinander verteilten. Im Finale tauschten Erbstetten und Sindelfingen auf dem Podest die Plätze. 

Bei den Damen-Gruppen derselben Altersklasse erturnten sich Alisa Marahtanova, Malika Strack und Marlene Strack aus Arheiligen mit jeweils über 26 Punkten zweimal Gold und einmal Silber. In Balance geschlagen von Kim Bernhardsgrütter, Svenja Baumann und Alicia Bachmann aus Zürich, die außerdem noch einen zweiten und einen vierten Platz belegten, aber eindeutig die lautesten Fans mitgebracht hatten – so hallten ein ums andere Mal Kuhglocken in der Mainzer Sporthalle. 

Kooperation der Mainzer Vereine läuft gut 

Der zweite Mainzer Verein KKSV Finthen zeigt sich mit sieben Medaillen, verteilt auf die verschiedenen Alters- und Leistungsklassen sehr zufrieden. Der Gastgeber SAV verzeichnet zwei Bronzemedaillen und weitere Plätze unter den Top fünf. 

Das Highlight aus Finther Sicht war die Goldmedaille von Mila Pleuger, Anuschka Merle und Neele Jansohn im Finale der Age Group 11-16 mit sehr breiter und hochklassiger Konkurrenz. 

Positiv sehen beide Vereine das sehr gute Abschneiden der beiden Formationen, bei denen Sportler beider Mainzer Vereine zusammenturnen und werten dies als Beleg für den Erfolg der Kooperation. 

Neben dem sportlichen Wettkampf hat aber der Internationale Gutenberg-Pokal wieder einmal gezeigt, dass Sportakrobaten vor allem gern miteinander turnen – unabhängig von Alter, Nationalität oder Vereinszugehörigkeit. Sichtbar wurde dies bei der beliebten Sportlerparty am Abend des zweiten Wettkampftages, die durch eine Zumba-Einlage bereichert wurde. 

Infokasten: 

Termin vormerken! 

Für den Nachwuchs findet am Samstag, 14. Dezember 2024, in der Sporthalle des Gymnasiums Oberstadt der 9. Klaus Spengler Pokal statt. Ausrichter ist der SAV Mainz-Laubenheim. Nähere Infos und Ausschreibung: https://sav-mainz.de. 

image1000063

Hamburg wird neues Mitglied

Der DSAB hat mit dem Verband für Turnen und Freizeit des Landesturnverbandes Hamburg (VTF) einen neuen Landesverband aufgenommen und freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit. 

Mit dem Sportakrobatik Verein Hamburg e.V. ist damit ein weiterer Verein als mittelbares Mitglied startberechtigt für Wettkämpfe, die der DSAB ausrichtet.

Für den DSAB erklärt der Vizepräsident für Finanzen und Verwaltung Thomas Wierer: „Wir begrüßen den VTF sehr herzlich in den Reihen des Deutschen Sportakrobatik Bundes. Der DSAB wird den VTF mit dem Sportakrobatik Verein Hamburg e.V. nach besten Kräften, insbesondere in seiner Aufbauphase, unterstützen.“

Der Sportakrobatik Verein Hamburg e.V. (https://www.sportakrobatik-verein-hamburg.de/) besteht aus einem jungen und agilen Team um den Vereinsvorsitzenden und B-Lizenz-Inhaber Andreas Görlich, welches die Sportakrobatik weiter in die Öffentlichkeit in Hamburg und Umgebung tragen möchte. 

IMG_1920

23. Internationaler Gutenberg Pokal

Von Freitag, 25. Oktober, bis Sonntag, 27. Oktober 2024, richtet der Sport
+ Akrobatik 1999 e.V. Mainz-Laubenheim im Jahr seines 25-jährigen Bestehens
bereits zum 23. Mal den Internationalen Gutenberg-Pokal der Sportakrobatik
aus.

In der Sporthalle des Gymnasium Oberstadt werden rund 500 Sportlerinnen und
Sportler aus 42 Vereinen erwartet: aus Deutschland, Großbritannien und der
Schweiz. Aus Italien reisen allein vier Vereine an. Das sind erneut mehr
Meldungen als im Vorjahr und zeigt deutlich, welchen Wert dieses Turnier
einnimmt.

Vom gastgebenden Verein SAV gehen zehn Formationen an den Start, vom
zweiten Mainzer Verein KKSV Mainz-Finthen elf. Zwei weitere Formationen
treten als Kooperation mit Sportlerinnen aus jeweils beiden Vereinen an.

Der Gutenberg-Pokal ist das Highlight der Saison. Für einen Teil der
SAV-Sportlerinnen liegt der Heimwettkampf im Abstand von je einer Woche
zwischen den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (Augsburg) und den
Deutschen Meisterschaften (Formationenwertung) in Berlin. Durch die
internationale, aber auch bundesweite Beteiligung haben sie hier einen
Leistungsvergleich auf hohem Niveau.

Für den gesamten Verein – insbesondere die Abteilung Sportakrobatik – ist
der Wettkampf nicht nur Jahreshöhepunkt, sondern auch eine enorme Leistung
der Ehrenamtlichen. Bereits am Mittwoch wird mit dem Aufbau des
Wettkampfbodens begonnen. Da die Aktiven aus Kindern und Jugendlichen
bestehen, bleibt viel Arbeit für die Eltern, weiteren Vereinsmitgliedern,
Trainerinnen und vor allem den Vorstand. Neben Auf-, Ab- und Umbau für die
Sportlerparty am Samstagabend, müssen Wertungstechnik, Musikanlage,
Siegerehrung, Fotografen und Live-Stream, Social Media und Hallensprecher
organisiert werden. Nicht zu vergessen, dass die 500 Sportler plus Trainer
und Angehörige drei Tage von morgens bis abends verpflegt werden. 

Details zum Wettkampfablauf

Wettkampfbeginn ist am Freitag um 11 Uhr (Nachwuchsklassen mit einer
Kombi-Übung) bis um etwa 20.45 Uhr die Senioren den ersten Wettkampftag
beschließen. Am Samstag geht es um 9 Uhr weiter; alle Altersklassen der
Vollklasse turnen nach der ersten Übung am Freitag bis etwa 16.30 Uhr ihre
zweite Übung, sodass dann sowohl einmal die Balance- als auch die
Dynamik-Übung gezeigt wurden.

Samstagabend wird mit etwa 300 Gästen dort, wo zuvor geturnt wurde, die
traditionelle Sportlerparty gefeiert. Bei den Kindern beliebt sind der
Luftballonregen und die Foto-Box, neu in diesem Jahr wird Zumba zum
Mitmachen sein.

Das Wettkampffinale beginnt am Sonntag um 11 Uhr für die Vollklasse, also
die Altersklassen „Age Group“, 11 bis 16 Jahre und 12 bis 18 Jahre, sowie
die Junioren (13 bis 19 Jahre) und Senioren. Für etwa 14 Uhr ist das
Wettkampfende mit anschließender Siegerehrung vorgesehen.

Austragungsstätte ist die Sporthalle des Gymnasium Oberstadt, Hechtsheimer
Straße 29, 55131 Mainz.
Mehr über den SAV und Sportakrobatik unter www.sav-mainz.de
<http://www.sav-mainz.de>  und auf Instagram @sav_sportakrobatik oder
Facebook:  SAVMainz

IMG_1933

Zwei Tickets sind sicher !

Die WM liegt schon wieder mehr als zwei Wochen hinter uns. Das deutsche Team kehrte mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus Portugal zurück. Während sich die beiden Dresdner Formationen für die World-Games in Chengdu qualifizierten, schafften es überraschend das Mixed-Paar Daniel Blintsov und Diana Lust sowie das Damenpaar aus Oldenburg Laura Karczmarzyk und Leni Ohlsen nicht, das Ticket auf direktem Wege zu lösen. Zu den drei erfolgreichsten Nationen bei dieser WM zählten Belgien, die Volksrepublik China und Aserbaidschan mit fünf bzw. vier Goldmedaillen. Insgesamt konnten sich 11 Nationen in die Medaillenränge eintragen.

Natürlich hätte sich auch der DSAB gerne in die Medaillenränge eingetragen, aber es gibt Wettkämpfe und wichtige Sportereignisse, da muss es nicht immer der Gewinn einer Medaille sein, um diese erfolgreich abzuschließen bzw. sich gleichzeitig die Hochachtung und Anerkennung des einzelnen Betrachters zu verdienen. Bei dieser WM ist die Leistung und die World-Games-Qualifikation der Damen-Gruppe mit Flora Jesse, Luisa Schuldt-Iturri und Pauline Fuchs (Dresdner Sportclub, SV Kubschütz) und der Herren-Gruppe bestehend aus Andreas Benke, Pascale Dreßler, Carl Frankenstein und Aaron Borck vom Dresdner SC nicht häufig genug hervorzuheben! Beide sächsischen Formationen sicherten sich mit jeweils hohen Gesamtpunktzahlen in der Nationenwertung den erforderlichen 6. Platz und damit dem DSAB die beiden heiß ersehnten Tickets für die in der chinesische Hauptstadt der Provinz Sichuan im nächsten Sommer stattfindenden World-Games. Nochmals: Herzlichen Glückwunsch an Euch und Eure Trainer zu dieser tollen und herausragenden Leistung im Namen des DSAB & allen seinen Sportlern !

Die Kehrseite der Medaille

Dass der Wille oft Berge versetzen kann, weiß kaum jemand besser in der Sportakrobatik als Athletensprecher Daniel Blintsov, einer der derzeit wohl besten Sportakrobaten Deutschlands. Aber manchmal, in diesem Fall während eines statischen Elements bei der Balance-Übung mit seiner Partnerin Diana Lust, hilft auch der Wille nichts. In diesem Augenblick geht es nur noch darum, einigermaßen die Balance & Technik des betreffenden Elements und die Abzüge so gering wie irgend möglich zu halten. Dies gelang neben den beiden Ausnahmesportlern aus Riesa und Mergelstetten leider auch nicht den amtierenden Europameisterinnen aus Oldenburg. Beide erreichten in der so wichtigen Qualifikation für die World-Games nicht den erforderlichen sechsten Platz. „Wir sind einfach nur enttäuscht, die angepeilte direkte Qualifikation für die World-Games nicht geschafft zu haben“, sagten beide Formationen übereinstimmend kurz nach der verpassten Quali.

Hinfallen, aufstehen, weitermachen – dies muss nach diesem Rückschlag nun die Losung in den nächsten Monaten sein. Dabei gilt dieser deutsche Misserfolg schon als besonders Bitter. Eine Sportakrobatik-WM ohne deutsche Medaille – das kam in den letzten Jahren nicht allzu häufig vor. Das Team um Bundestrainer Igor Blintsov präsentierte sich in Guimares in der Breite bestimmt nicht schlechter, vielleicht insgesamt sogar besser als in den vergangenen Jahren, hat aber den Abstand nach den erfolgreichen Europameisterschaften im letzten Jahr in Varna zur Weltspitze wieder größer werden lassen. Keine Medaillen mit nach Hause zu bringen und zudem von fünf möglichen World-Games-Tickets lediglich zwei zu gewinnen, klingt schon ein wenig nach sportlichem Tiefpunkt. Dies muss auch Igor Blintsov erst einmal verdauen. „Wir sind nicht hierher gekommen, um wieder mit leeren Händen nach Hause zu fliegen“, konstatierte ein enttäuschter Bundestrainer. Das gesamte deutsche Team hat bis zuletzt gehofft, dass zumindest das Mixed-Paar Daniel Blintsov und Diana Lust die deutsche Equipe vielleicht noch „erlöst“. Doch dazu kam es nicht. Am letzten Wettkampftag platzte mit dem von Nina Blintsov trainierten Mixed-Paar die letzte Hoffnung auf einen einigermaßen versöhnlichen Abschluss: wieder Platz vier für das als einer der Medaillenanwärter neben dem Herrenvierer aus Dresden und dem Damenpaar aus Oldenburg gegoltenen Mixed-Paar Blintsov/Lust. Auch Bundestrainer Igor Blintsov konnte seine Enttäuschung nach dem Wettkampf nicht verbergen. „Die Tür zumindest im Finale war mehr als offen, wenn wir die so wichtigen und auch eigentlich verdienten Zehntel des Kampfgerichtes erhalten hätten. Das ist ärgerlich und schon ein kleines Drama in meinen Augen. Einige Wertungen haben sich mir bis zum heutigen Tag noch nicht so ganz erschlossen“, so Bundestrainer Blintsov. 

Insgesamt trotzdem keine schlechte Bilanz, so bewertet und stellte sich gleichzeitig Athletensprecher Blintsov vor seine Teamkollegen: „Ich habe unser Team als sehr kämpferisch vor und während des Wettkampfes auf dem Competition-Floor erlebt. Wir haben extrem viele gute Leistungen abgeliefert und teilweise sehr gute Wertungen erhalten, die in den Vorjahren immer zu einer Medaille gereicht hätten, aber dieses Jahr halt nicht. Das schmälert aber die Leistung nicht“, so Daniel Blintsov. Die meisten Formationen waren tatsächlich auf den Punkt fit und schöpften ihr Potenzial aus – für das große Rampenlicht reichte es dennoch nicht. Am Ende jubelten andere in der Kiss-and-cry-area und hörten auf dem Siegerpodest ihre Nationalhymne. 

Es muss aber aktuell nicht der Griff ins oberste Regal sein, um am Ende des Tage festzustellen: „Die Weltspitze hat sich signifikant weiterentwickelt und ist in der Breite mehr als deutlich stärker geworden. Selbst unsere besten Leistungen reichen nicht zur einer Medaille. Wir haben augenscheinlich in vielen Disziplinen den Anschluss an die Weltspitze verloren, auch in solchen, in denen Deutschland einst sehr erfolgreich war. In bestimmten Disziplinen fehlt es dem DSAB gar an Startern. Warum sind wir dort nicht mehr so stark präsent?

Die einzelnen Übungen der deutschen Formationen machte unverständlich klar, dass elegante und fehlerfreie Sportakrobatik zwar schön aussieht, aber im direkten Wettstreit mit der Weltspitze am Ende nicht ausreicht. Häufig fehlte es schlicht weg an den entsprechenden Schwierigkeiten, mit denen man die nötigen Punkte einfahren kann. Gerade hier müssen wir in der Zukunft noch intensiver arbeiten, um bei der nächsten WM mit einem noch höheren Schwierigkeitsniveau aufwarten zu können.

So oder so wollen die deutschen Athleten in Zukunft wieder auf dem Treppchen stehen – und die Chancen stehen besser, als es nach einem Rückblick auf die WM vielleicht den Anschein hat. Es ist noch genug Zeit bis zu den großen Wettkämpfen in den nächsten Jahren. „Wir gehen mit einer Menge Aufgaben nach Hause. Wir werden kritisch hinterfragen, warum wir nicht mehr an der Stelle sind, wo wir schon einmal waren“, so Igor Blintsov. „Wir haben ein Wahnsinns-Know-how in diesem Verband, aber wir haben unsere gesamten PS noch nicht auf die Straße gebracht.“

Antworten muss der Verband nun zügig finden und auch entschlossen handeln, wenn er sein ehrgeiziges Ziel erreichen will: bis zu World-Games 2029 in Karlsruhe wieder zu den Top fünf der Nationenwertung zu gehören und wieder Medaillen zu gewinnen. Die Analyse der Weltmeisterschaft in Portugal wird in der Führung zum Jahresende sicher noch eine Rolle spielen, um mit den nötigen Schlussfolgerungen und Konzepten in das nächste Jahr mit EM und World-Games zu starten.

Am Ende bleibt auf jeden Fall die Hoffnung. Und diese stirbt bekanntlich zuletzt! Denn trotz der verpassten Qualifikation bei der WM ist Optimismus und Selbstvertrauen im DSAB-Lager angebracht, zumal nach den zwei direkten World-Games-Qualifikationen auch noch bei dem MxP Hoffnungen bestehen, als Nachrücker nach China fahren zu können. Die Daumen bleiben also weiterhin gedrückt !!!

DSAB-aktuell

Ergebnis der Technischen Tagung

Im Rahmen der Tagung der Technischen Kommission in Erfurt wurde die vom Vizepräsidenten für Leistungssport Bernd Hegele im Vorfeld erarbeitete Tagesordnung den Vereinsvertretern *innen, Landesfachwarten*innen sowie Präsidiumsmitgliedern in einer vierstündigen Sitzung detailliert vermittelt. In einer konstruktiven Diskussion und vorgenommenen Bewertung wurden gemeinschaftlich Änderungen erarbeitet sowie eingereichte Anträge verschiedener Landesverbände bearbeitet.

1ec9ee24-7550-4bad-aa24-7566af76cf20

TRAINING & MANAGEMENT PROFESSIONELL VERBINDEN

Johannes Belovencev erhält das DOSB-Sport-Diplom mit Auszeichnung.

Schon seit seiner Kindheit steht Johannes Belovencev regelmäßig auf der 12x12m-großen Matte. Durch seine Familie hatte er die Leidenschaft zur Sportakrobatik entdeckt und in Düsseldorf mit dem Leistungssport aktiv begonnen, die bis heute sein Leben prägt. Seit 2021 arbeitet Belovencev hauptberuflich als Vereinstrainer bei der Eintracht in Frankfurt sowie als DSAB-Trainer für den Verband. Seit dem gestrigen Tag darf sich der mehrfache EM- und WM-Teilnehmer als Diplom-Sportlehrer betiteln lassen. Herzlichen Glückwunsch.

Der DSAB ist sich in seiner Funktion als Verband sicher, dass Johannes Belovencev ein großes berufliches und persönliches Potenzial besitzt, um in Zukunft Sportakrobatik-Deutschland aktiv mitzugestalten und auf verschiedenen Ebenen weiterzuentwickeln.

Johannes Belovencev freut sich, die Riesenchance und das entgegengebrachte Vertrauen vom Verband erhalten zu haben. „Mein Herz und meine Leidenschaft gehören der Sportakrobatik und genau hier möchte ich auch mein im Studium erlangtes Wissen in Zukunft einbringen“, betont er. „Schon sehr früh war für mich klar, dass ich irgendwann im Sportleistungsbereich arbeiten möchte. Für mich trägt Sport einen wesentlichen Anteil zum gesellschaftlichen Zusammenleben bei. Das hat mich bereits als Jugendlichen im Verein sehr geprägt“, erzählt er. Aus diesem Grund hat er das Modul Sport studiert und nun als Diplom-Trainer mit Auszeichnung abgeschlossen. „Es war eine ganz tolle Zeit an der Trainerakademie, in der ich als Mensch und als Trainer gereift bzw. gewachsen bin.“

„Ein ganz besonderer Dank geht an den DSAB für diese einmalige Chance. Aber natürlich möchte ich im gleichen Atemzug meine Chefin bei der Eintracht, Rike Goldbeck, nennen, die mich in den letzten drei Jahren immer unterstützt hat und mir die Möglichkeit gegeben hat, dass Diplomtrainerstudium erfolgreich abzuschließen. Jedoch ohne die Unterstützung meiner Vereinskollegen, meiner Familie und meiner Freundin, die mir immer wieder viel Kraft, Motivation und Energie gegeben haben, hätte ich es niemals geschafft.“

Nicht nur seine Begeisterung möchte er in Zukunft auf seinen Heimverein und die einzelnen Vereinen des DSAB übertragen, sondern wird auch der Verbandsarbeit professionelle Unterstützung anbieten.

Sportlicher Werdegang Johannes Belovencev:

2013: Teilnahme an der EM in Portugal

2014: Teilnahme an der WM in Frankreich

2015: Teilnahme an der EM in Deutschland 

2016: Teilnahme an der WM in China

Seit 2010: Trainer/ Übungsleiter

Seit 2014: Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln (Lehramt für Gymnasium und Gesamtschule: Sport und Englisch)

2016: Trainer C Sportakrobatik absolviert

2018: Trainer B Sportakrobatik absolviert

2018: FIG Academy Level 2 absolviert

2018/ 2019: Ausbildung der Trainer C-Lizenz_Sportakrobatik

Seit 2019: DSAB-Trainer 

2019: Wahl zum SAV NRW Präsidenten

2019: Erwerb Trainer C-Lizenz_Gerätturnen

2019: DOSB Trainerausbildung (Nachwuchsleistungssport)

2020: DOSB Trainerausbildung (Athletiktrainer)

2020: Lehrbeauftragter an der Deutschen Sporthochschule Köln für Akrobatik 

ab 2021: Hauptamtlicher Trainer bei der Eintracht Frankfurt_Sportakrobatik

240919_FLP_FX400029_Foto_Felix_Kuntoro

Zweiter Qualifikationstag der Weltmeisterschaft 2024: Der harte Kampf um die begehrten World Games Tickets

Die Weltmeisterschaft 2024 in Guimarães, Portugal, bot am zweiten Wettkampftag nicht nur atemberaubende sportliche Leistungen, sondern auch den harten und intensiven Kampf um die heiß begehrten Tickets für die World Games 2025, die in Chengdu, China, stattfinden werden. Für die Athleten des Deutschen Sportakrobatik Bundes stand viel auf dem Spiel. Die World Games sind ein Höhepunkt im internationalen Sportkalender und gelten als die „Olympischen Spiele“ der nicht-olympischen Sportarten. Sich für diese prestigeträchtige Veranstaltung zu qualifizieren, ist ein Traum für jeden Sportakrobaten und ein Symbol für jahrelange harte Arbeit, Hingabe und Disziplin von Sportlern und Trainern.

Der Weg zu den World Games – ein unerbittlicher Wettkampf

Die Qualifikation für die World Games ist alles andere als einfach. Nur die sechs besten Nationen in jeder Disziplin können ein Ticket für Chengdu sichern. Dies bedeutet, dass der Wettbewerb unerbittlich ist und jede noch so kleine Unachtsamkeit den Unterschied zwischen Erfolg und Enttäuschung ausmachen kann. Jede Übung, jeder Wurf und jeder Griff zählt und der Druck auf die Athleten ist immens. Es geht nicht nur um Medaillen bei dieser Weltmeisterschaft – es geht um das größte Ziel der nächsten Jahre: die Teilnahme an den World Games. Die World Games 2025 in Chengdu sind auch für den Verband besonders wichtig, da sie ausschlaggebend für die Förderung durch den Bund im nächsten Zyklus sind.

Deutsche Sportakrobaten sichern zwei begehrte Tickets

In dieser intensiven Konkurrenz konnte der DSAB zwei Formationen hervorbringen, die sich für die World Games 2025 qualifizieren. Besonders hervorzuheben ist die Leistung der Damen-Gruppe mit Flora Jesse, Luisa Schuldt-Iturri und Pauline Fuchs (Dresdner Sportclub, SV Kubschütz). Die drei Athletinnen sicherten sich mit einer hervorragenden Gesamtpunktzahl von 54.240 Punkten den 6. Platz in der Nationenwertung und somit das heiß ersehnte Ticket. Doch dieser Erfolg war hart erkämpft. Der Wettkampf in ihrer Disziplin war bis zur letzten Übung von Spannung und Nervenkitzel geprägt. Der Druck, das Ticket für Chengdu zu sichern, lastete schwer auf den Schultern der deutschen Athletinnen. Der Wettkampfverlauf zeigte, wie schmal der Grat zwischen Erfolg und Niederlage sein kann. Bis zur letzten Übung des niederländischen Trios war nicht sicher, ob die deutsche Formation ihren Platz halten würde. Als die Endergebnisse verkündet wurden, war die Erleichterung und Freude im deutschen Lager spürbar. Die Athletinnen feierten ihren Erfolg und konnten beweisen, dass sie zu den besten der Welt gehören.

Auch die Herren-Gruppe des DSAB – bestehend aus Andreas Benke, Pascale Dreßler, Carl Frankenstein und Aaron Borck vom Dresdner SC – hat mit einer starken Leistung ihr Ticket für die World Games gesichert. Nach einer herausfordernden ersten Wettkampfrunde, in der die Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden, gaben die Athleten alles, um in ihrer Balance-Übung eine perfekte Performance abzuliefern. Mit 27.440 Punkten erreichten sie den 6. Platz und sicherten sich somit das zweite World Games Ticket für Deutschland. Diese Qualifikation ist ein Beweis für ihren Kampfgeist und ihre Fähigkeit, sich nach Rückschlägen zurückzukämpfen und auf den Punkt Höchstleistungen abzurufen.

Doch der Sport kennt nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen. Das Mixed-Paar Daniel Blintsov und Diana Lust (SC Riesa, SV Mergelstetten) erlebte einen herben Rückschlag, als ein Sturz in der ersten Passage ihrer Balance-Übung ihre Hoffnungen auf ein World Games Ticket zunichtemachte. Dieser unerwartete Fehler zeigte einmal mehr, wie fein die Grenze zwischen Erfolg und Enttäuschung im Spitzensport sein kann. Die Anteilnahme in der Arena war groß, und die Sportler erhielten Unterstützung von Athleten aller Nationen.

Präsident Oliver Stegemann fand im abendlichen Teammeeting aufmunternde Worte für alle Athleten, insbesondere für Daniel und Diana. Er betonte die Stärke und den Zusammenhalt des Teams und hob hervor, wie sehr jeder einzelne Athlet zum Gesamterfolg beiträgt.

Der Kampf um die restlichen Finalplätze

Auch wenn bereits zwei Tickets gesichert sind, war der zweite Wettkampftag in Guimarães nur ein Vorgeschmack auf die kommenden Herausforderungen. Weitere deutsche Formationen kämpften um die letzten Finaleinzüge und Medaillen.

Der Tag begann vielversprechend für das deutsche Team. Das Herren-Paar Hannes Woitass und Lyven Strempel vom SC Riesa eröffnete den Wettkampf mit einer sauberen Darbietung, die als die beste ihrer bisherigen Karriere gilt. Dieser starke Auftakt setzte den Ton für die weiteren deutschen Teilnehmer und zeigte das hohe Niveau, das die Athleten erreicht haben.

Laura Karczmarzyk und Leni Ohlsen von der SG Schwarz-Weiß Oldenburg zeigten eine starke Comeback-Leistung. Nach einem schwierigen ersten Tag präsentierten sie eine starke Dynamikübung, die ihnen nicht nur den Einzug ins kleine Dynamikfinale, sondern auch ins All-Around-Finale bescherte. Ihre Leistung zeigt, wie wichtig mentale Stärke und die Fähigkeit zur Regeneration in diesem anspruchsvollen Sport sind.

Ein emotionaler Höhepunkt des Tages war der Auftritt von Sabrina Wilbold, Gloria Baur und Milla Neumayer vom SAV Augsburg Hochzoll. Mit einer fehlerfreien und ausdrucksstarken Übung beendeten sie ihre sportliche Karriere bei diesen Weltmeisterschaften. Ihre Darbietung sorgte für viele Tränen der Rührung bei ihren Teamkollegen und Anerkennung vom Verband.

Ein Blick in die Zukunft

Mit zwei gesicherten World Games Tickets und Finaleinzügen in jeder Kategorie zeigt sich das deutsche Team so stark und vielseitig wie nie zuvor. Diese Leistungen unterstreichen nicht nur die Qualität der deutschen Sportakrobaten, sondern bieten auch eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung und Förderung der Sportart in Deutschland.

240918_SON_FX403755_Foto_Felix_Kuntoro

Starker Auftakt mit Licht und Schatten für deutsche Sportakrobaten bei WM in Guimarães

Die Sportakrobatik-Weltmeisterschaft 2024 in Guimarães, Portugal, startete am 19. September mit einem ereignisreichen ersten Qualifikationstag für das deutsche Team. Die Athletinnen und Athleten zeigten beeindruckende Leistungen, mussten jedoch auch einige unerwartete Herausforderungen meistern.

Das Mixed-Paar Daniel Blintsov und Diana Lust (SC Riesa, SV Mergelstetten) setzte ein deutliches Ausrufezeichen. Mit ihrer Dynamicübung erzielten sie hervorragende 28.200 Punkte, was ihnen nicht nur die Qualifikation für das kleine Dynamic-Finale sicherte, sondern sie auch auf den dritten Platz in der Nationenwertung katapultierte. Trotz einer umstrittenen Streichung in der ersten Dynamikpassage durch das Hauptkampfgericht blieben sie auf Kurs für ein begehrtes World Games-Ticket.

Ebenfalls überzeugend präsentierte sich die Damen-Gruppe Flora Jesse, Luisa Schuldt-Iturri und Pauline Fuchs (SV Kubschütz, Dresdner SC). Ihre Balanceübung, die mit 27.470 Punkten bewertet wurde, brachte ihnen den sechsten Platz in der Nationenwertung und den Einzug ins Balancefinale ein. Die drei Athletinnen zeigten eine hervorragende Balanceübung und wurden dafür entsprechend belohnt.

Das Herren-Paar Hannes Woitass und Lyven Strempel (SC Riesa) eröffnete den Wettkampf für Deutschland mit einer soliden Dynamikübung. Obwohl einige zusätzliche Schritte beim ersten gefangenen Element eine höhere Technikwertung verhinderten, legten sie einen vielversprechenden Grundstein für das Team am ersten Wettkampftag.

Eine unerwartete Wendung erlebten die amtierenden Europameisterinnen Laura Karczmarzyk und Leni Ohlsen (SG Schwarz-Weiß Oldenburg). Ihre ausdrucksstarke Darbietung mit einer nahezu perfekten zweiten Balancepassage wurde durch zwei Zeitfehler getrübt, die zu einem Abzug von 0,6 Punkten führten. Dies resultierte in einer überraschenden 13. Platzierung nach der ersten Übung.

Die Damen-Gruppe Sabrina Wilbold, Gloria Baur und Milla Neumayer (SAV Augsburg Hochzoll) zeigte eine gute Balanceübung zum Auftakt. Trotz kleiner Unsauberkeiten, war es insgesamt ein gelungener Start in den Wettkampf.

Für Diskussionen sorgte die Bewertung der Herren-Gruppe Andreas Benke, Pascale Dreßler, Carl Frankenstein und Aaron Borck (Dresdner SC). Ihre beeindruckende Vorführung, die zwei perfekt gelandete Dreifachsalti beinhaltete, wurde vom Publikum und den Athleten enthusiastisch gefeiert. Die Kampfrichter bewerteten die Leistung jedoch mit 26.950 Punkten und dem achten Platz – eine Entscheidung, die auf Unverständnis stieß.

Sportdirektor Hannes Schenk zeigte sich trotz der gemischten Ergebnisse zuversichtlich: „Unsere Athleten haben heute ihr Können unter Beweis gestellt und gezeigt, dass sie zur Weltspitze gehören. Die Leistungsdichte ist enorm, und jedes Detail kann entscheidend sein. Wir werden die Erfahrungen des ersten Tages nutzen, um uns morgen weiter zu steigern und unsere Ziele zu erreichen.“Der zweite Qualifikationstag verspricht weitere spannende Wettkämpfe. Alle deutschen Formationen haben weiterhin die Chance, sich für die Finals zu qualifizieren und die begehrten World Games-Tickets zu lösen.