Britische Nationalmannschaft beim Gutenberg Pokal
Internationaler Sportakrobatik Wettkampf auch mit zwei Finalplätzen für hiesige Mainzer Vereine
Ein Bericht von Nadja Anthes-Ploch
So manches „Wow“ ließ sich den Zuschauern von den Lippen ablesen – das war toller Sport, der in der Sporthalle des Gymnasiums Oberstadt in Mainz drei Tage lang gezeigt wurde. Eingeladen hatte der SAV Mainz-Laubenheim zum 22. Internationalen Gutenberg Cup der Sportakrobatik. Insgesamt kamen rund 500 Sportlerinnen und Sportler aus Italien, Bulgarien, England, Schottland, Deutschland und der Schweiz.
Der erste Wettkampftag gehörte dem Nachwuchs. Mehr als 130 Formationen starteten am Freitag in den KFL- und WKK-Klassen. Samstag und Sonntag waren für die Leistungsklassen reserviert, mit beeindruckenden Übungen. Insbesondere weil sich die britische Nationalmannschaft die Ehre gab. „Das ist schon eine Anerkennung für das Niveau unseres Wettkampfs“, sagte Martina Reinhardt, Vorsitzende des SAV, die sich insgesamt zufrieden zeigte. Anerkennung zollten auch Stadtsportverbandsvorsitzender Alexander Reinemann und Klaus Kuhn, Präsident des rheinhessischen Sportbundes, die vorbeischauten. Oberbürgermeister Nino Haase sprach am Sonntagmorgen zu den Sportlerinnen und Sportlern, zeigte auch Verständnis für die Nöte einer Randsportart.
Meldelisten waren schnell voll
Über die Nachfrage der Vereine konnten sich die Ausrichter nicht beschweren. „Wir hatten die Meldelisten schon voll, noch bevor Meldeschluss war, mussten sogar einigen Vereinen absagen,“ so Reinhardt. Dass dadurch einige deutsche Leistungsträger fehlten, spielte anderen Formationen in die Karten, sodass sie sich im Finale dem anwesenden Bundestrainer Igor Blintsov präsentieren konnten. Darunter auch eine Dreiergruppe in der Age Group 11 bis 16 Jahre des SAV Mainz-Laubenheim. Sie schaffte es unter die letzten zehn ihrer Klasse und startete so am dritten Tag im Finale. Das Trio der Gastgeber Tamara Ploch, Lina Jüttner und Emilija Bajric schaffte es auf Platz sieben und war zweitbeste deutsche Formation, direkt hinter dem Trio des KKSV Mainz-Finthen, Mila Pleuger, Anuschka Merle und Neele Jansohn, das zum Bundeskader gehört. Über diesen Erfolg freuten sich nicht nur die Sportlerinnen; der rheinland-pfälzische Landestrainer Galin Kiryakov, als Trainer in beiden Mainzer Vereinen tätig, lobt die Mädchen: „Toll, dass beide Gruppen im Finale waren. Sie haben keine großen Fehler gemacht und sind bei diesem Wettkampf die besten deutschen Formationen.“ Für die Zukunft bräuchten sie noch mehr Wettkampferfahrung, aber die Richtung stimme. Die Plätze 1 bis 5 machten die Mannschaften aus Großbritannien (Platz 1 und 2) und die hochklassigen Schweizer Vereine aus Zürich (Platz 3 und 4) sowie Winterthur unter sich aus.
Vereinskooperation erfolgreich
In der Klasse Damen Paar, 12 bis 18 Jahre, stellten die Mainzer Vereine mit Noemi Wüster (SAV) und Helena Wohn (KKSV) eine gemeinsame Formation. Seit Ende der Sommerferien trainieren sie gemeinsam, weil es in ihren eigenen Vereinen keine passende Partnerin gibt – ein Problem, dass ja in vielen Vereinen immer wieder auftaucht. „Die Zusammenarbeit klappt gut, die beiden passen gut zueinander“, sagt Paulina Haas, Trainerin der Leistungsklasse in Laubenheim, die sich mit ihrem Finther Pendant Julia Sefaj den Job für Wüster/Wohn teilt. Das Ergebnis: Beim ersten Wettkampf direkt Platz 1 in der Disziplin Balance.
Die Ergebnislisten aller Wettkämpfe unter https://sav-mainz.de.
Deutsches Team eröffnet die Europameisterschaft 2023
Die Europameisterschaft 2023 in Varna, Bulgarien, ist in vollem Gange und Deutschland startet gut vorbereitet in die Wettkämpfe. Der erste Wettkampftag begann mit einem zusätzlichen Podium-Training für die deutschen Senioren-Formationen, um sich optimal auf die kommenden Wettkampftage vorzubereiten.
Pünktlich um 13:30 Uhr wurden die European Championships 2023 im Palace of Culture and Sports mit einer offiziell Zeremonie eröffnet. Laura Konrad (SVH Kassel) wurde durch das Athletenteam vor Ort in Varna ausgewählt, um für Deutschland bei der Eröffnungsfeier zu vertreten.
Direkt im Anschluss an den offiziellen Teil, betraten Flora Jesse (SV Kubschütz), Laura Nürnberger und Paula Stumpf (Dresdner SC) als erste Starterinnen die Wettkampfarena. Für die Damen-Gruppen der Altersklasse 13-19 stand die Qualifikation in Dynamic auf dem Programm. Das Los entschied, dass eine deutsche Formation den ersten Startplatz erhielt. So begannen die Sportlerinnen in einer beinahe leeren Einturnhalle mit ihren Vorbereitungen auf diesen großen Moment. Die Nervosität ließen sich die drei Athletinnen nicht anmerken und sie meisterten die Herausforderung mit Bravour. Trotz kleinerer Fehler zeigten sie eine tolle Leistung, die mit 25,52 Punkten belohnt wurde. Am Ende erreichten sie den 18. Platz in der Tempoübung bei ihrer ersten gemeinsamen EM.
Auch Sabrina Wilbold, Milla Neumayer und Gloria Baur (SAV Augsburg-Hochzoll) lieferten bei ihrem EM-Debüt eine hervorragende Leistung ab. In der Konkurrenz der 13-19 Damen-Gruppe präsentierten sie eine sichere Dynamic-Übung und erzielten 26,2 Punkte, was den 13. Platz und den 11. Platz in der Nationenwertung bedeutete. Ein toller Auftakt, auch wenn es leider am Ende nicht für das kleine Dynamic-Finale reichte.
Der Höhepunkt des ersten Tages gehörte jedoch Alisa Karsdorf & Mia Ohlsen. Mit zwei herausragenden Balanceübungen überzeugten sie bereits in der Qualifikation und setzten im Finale ein weiteres Ausrufezeichen vor dem Kampfgericht. Das Ergebnis war Gold für Deutschland und somit der Titel „European Champions.“
Es war ein bewegender Moment, die deutsche Nationalhymne bei einem solch bedeutenden sportlichen Großevent zu hören.
In den kommenden Tagen stehen weitere Trainingseinheiten für die Junioren und die ersten Übungen für das Senioren-Team an. Deutschland ist bereit, die Erfolgsgeschichte bei der Europameisterschaft 2023 in Varna fortzusetzen.






Staffelstabübergabe am Flughafen
Nach einer äußerst erfolgreichen ersten Woche in Varna bei den European Age Group Competitions, folgt nun eine weitere Woche voller Sportakrobatik vom Feinsten in Varna mit den European Championships. Die deutsche Nationalmannschaft ist mit Formationen in den Altersklassen 13-19 und Senioren am Start und blickt voller Vorfreude auf den Jahreshöhepunkt.
Zu Beginn der zweiten Wettkampfwoche fand das Orientation Meeting für die Leiter der Delegationen der Nationen statt. Lisa Worthmann, Generaldirektorin von European Gymnastics, hieß Vertreter aus insgesamt 21 Nationen herzlich willkommen. Neben dem bereits angereisten Vizepräsidenten Michel Boutard von European Gymnastics wird im Laufe der Woche auch der Präsident von European Gymnastics, Dr. Farid Gyibov, erwartet. Dies unterstreicht die Bedeutung und den Stellenwert dieses Wettbewerbs für den europäischen Dachverband.
Die Anreise der Mitglieder des deutschen Teams verlief nahezu problemlos. Einige Teams konnten sogar noch kurz mit Mitgliedern der Nationalmannschaft aus der ersten Woche den „Staffelstab“ am Flughafen übergeben.
Für die Betreuungspersonen, die das deutsche Team sowohl in der ersten als auch in der aktuellen Woche vor Ort unterstützen, blieb ein halber Tag zum Luft holen, bevor die Veranstaltungswoche mit den Programmpunkten,Training, Qualifikation, Finale und Farewell Party von vorn beginnt.
Das erste Training verlief äußerst vielversprechend für das deutsche Team. Alle Formationen nutzten die Gelegenheit, zwei Übungen mit Musik auf dem Wettkampfboden und in der Warmmachhalle unter Wettkampfbedingungen zu präsentieren. Bundestrainer Igor Blintsov zeigte sich sehr zufrieden mit der Leistung seiner Nationalmannschaft. Dennoch blieb er in den Teammeetings aufmerksam und adressierte wichtige Hinweise, die im Wettkampf möglicherweise den entscheidenden Unterschied ausmachen könnten.
Die Organisation der deutschen Tagesabläufe wurde im Vorfeld und vor Ort durch den „Head of Delegation“, Bernd Hegele, hervorragend geplant und perfekt durchgeführt. Diese gute Vorbereitung schafft einen optimalen Rahmen für einen erfolgreichen Wettkampf, in dem sich die Nationalmannschaft voll und ganz auf ihre sportliche Leistung konzentrieren kann.
Als Vertreterinnen der deutschen Sportakrobatik werden Olga Mehlhaff aus Kassel und Stefanie Caro Ortiz aus Mergelstetten die deutschen Farben im Kampfgericht vertreten. Beide absolvierten am heutigen Tag ein knapp dreistündiges Meeting, in dem noch einmal explizit auf aktuelle Neuerungen und Regeldetails hingewiesen wurde. Ihre Fachkompetenz und ihr Engagement sind entscheidend für den fairen Ablauf des Wettbewerbs und die richtige Beurteilung der Leistungen.
Die deutsche Nationalmannschaft blickt gespannt auf die bevorstehenden Wettkämpfe und hofft auf herausragende Ergebnisse in Varna, Bulgarien.
Sabine Zado bei ihrem ersten EM-Einsatz mit Auszeichnung
Am zweiten EM-Wettkampftag wurde Sabine Zado für ihr professionelles Bild ihrer Arbeit, ihrem Engagement und dem perfekten Gefühl für eine gerechte Wertung von der UEG offiziell in einem Judges-Meeting geehrt.
Seit 2019 setzt die UEG „AJIR“ (Automatic Judges Individual Report) ein. Dies ist ein Analysewerkzeug für Kampfrichter, welches ermöglicht, die Arbeit der Kampfrichter bei den Wettkämpfen, wie aktuell bei der EM in Varna, zu analysieren. Das Ziel ist dabei „doppelt“ ausgerichtet. Zum einen erhält jeder Kampfrichter am Ende jeden Tages ein Feedback über seine Wertung mittels einem vertraulichen Berichts, diverser Auswertegraphiken und zusätzlich eine qualitative Einschätzung seiner Arbeit. Zum anderen sollen die Einsätze der Kampfrichter kontrolliert werden, damit verifiziert werden kann, dass der jeweilige Kampfrichter den Anforderungen entspricht.
Neben Sabine Zado (Oldenburg) wurde Stefanie Böhm (Albershausen) bei den 12th European Championships in Acrobatic Gymnastics in Varna vom DSAB als Kampfrichter eingesetzt.
Der DSAB gratuliert auf diesem Wege ganz herzlich zu dieser herausragenden Ehrung.


DSAB-KFL-Pokal auch für KFL1
Anmeldeschluss bis 22.10.!
Mehrfach haben uns Bitten erreicht, im KFL-Pokal auch den Level 1 zuzulassen. Da wir jetzt nach Meldeschluss einen Überblick über die Teilnehmerzahlen haben und noch Kapazität erkennen, haben wir uns dazu entschlossen kurzfristig auch Meldungen für den Level 1 zu ermöglichen. Dazu wird im Gymnet der Wettkampf nochmals aufgemacht und die Meldefrist bis Ende der Woche, bis zum 22.10 verlängert.
Bernd Hegele, Vizepräsident Leistungssport